TANKARD - R.I.B.
Mehr über Tankard
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 20.06.2014
- War Cry
- Fooled By Your Guts
- R.I.B. (Rest In Beer)
- Riders Of The Doom
- Hope Can't Die
- No One Hit Wonder
- Breakfast For Chamopions
- Enemy Of Order
- Clockwise To Deadline
- The Party Ain't Over 'Til We Say So
Not one day dead!
Nach TANKARD kann man die Uhr stellen: Im wunderbaren Zwei-Jahres-Rhythmus gibt es von unseren Bier-Thrashern aus Mainhattan gute bis sehr gute Alben zu bestaunen, die, wie uns der 2012-Vorgänger "A Girl Called Cerveza" bewies, stets überraschen und bestens unterhalten. So darf auch 2014 kein TANKARD-Album der Extraklasse fehlen, setzt "R.I.B" (kurz für "Rest In Beer") dem bisherigen Schaffen doch die Krone auf. Und eins dürfte klar sein: TANKARD ist immernoch hungrig (und durstig). Knackiges Riffing, tolle Melodien, unbekümmerte Thrash-Attacken und das charmante Frontorgan von unserem Gerre stehen nach wie vor an erster Stelle. Doch auch im sage und schreibe 16. (!!!) Anlauf weiß der Bierkrug noch zu überraschen, das bierige Viergestirn hat sich für "R.I.B." nämlich Einiges einfallen lassen.
Zum einen fällt im direkten Vergleich zum Vorgänger auf, dass die Refrains nicht mehr so häufig wiederholt werden. Das hat zwar den Nachteil, dass man nun ein, zwei Durchgänge länger braucht, um den Zugang zu "R.I.B." zu finden, jedoch im Gegenzug den Vorteil, dass TANKARD etwas direkter und zielstrebiger musizieren kann. Zum anderen kehrt sowohl beim Artwork als auch beim eingängigen Titelstück der verrückte Professor aus der "Chemical Invasion"-Phase zurück und gibt der aktuellen Platte nach 27 Jahren ein nostalgisches Feeling.
Doch trotz dieser angenehmen Überraschungen bleibt sich TANKARD nach wie vor treu. Auf der einen Seite haben sich mit dem Eröffnungstrack 'War Cry', dem melancholischen 'Hope Can't Die', dem wütenden 'Enemy Of Order' und dem grandiosen 'Clockwise To Deadline' durchaus ernste Songs auf "R.I.B." geschmuggelt, die bspw. den Verlust eines geliebten Menschen, die NSA-Spionage oder die eigene Lebenszeit thematisieren. Dass TANKARD auch auf dieser durchaus kritischen Schiene sehr gut fährt, stellte man in der Vergangenheit schon öfter unter Beweis. Auf der anderen Seite jedoch wird auch der aktuelle Zehnteiler nicht von den allseits beliebten Spaß-Songs und dem bandtypischen Humor verschont: 'Riders Of The Doom', 'No One Hit Wonder', 'Breakfast For Champions' oder auch 'The Party Ain't Over 'Til We Say So' regen zum Feiern, Grölen, Trinken und Headbangen an. Die Namen sind hier Programm.
So bleibt mir am Ende dieses trinkfesten Unterfangens nichts anderes übrig, als TANKARD eine abermals mehr als gelungene Scheibe zu attestieren, obwohl mir "A Girl Called Cerveza" einen Hauch besser gefiel. Die nimmermüden Thrasher sind auch im 33. Bandjahr immer noch mit allen Wassern... ehm Bieren gewaschen. Zudem lehne ich mich einmal äußerst weit aus dem Fenster und freue mich darauf, 2016 das nächste TANKARD-Album für euch rezensieren zu dürfen. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mir dann auch der 17. Streich äußerst gut munden wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp