TERSIVEL - Worship Of The Gods
Mehr über Tersivel
- Genre:
- Folk Metal / Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.10.2017
- Deorum Statui Cultum
- Argentoratum
- This Day With Pride
- Live To Fight
- Hymn To King Helios
- Eleusinian Mysteries 354 AD
- Satyrs Wine
- Dignitas
- Proserpina
- Bacchus
- Walls Of Ctesiphon
- Vicisti Galilaee
Eine unentdeckte Perle des südamerikanischen Metals.
Die Jungs von TERSIVEL haben sich ein bisschen mehr Zeit gelassen, als sie eigentlich für den Songwriting-Prozess von "Worship Of The Gods" veranschlagt hatten. Immerhin liegen sechs Jahre zwischen dem neuen Album und dem Debütwerk "For One Pagan Brotherhood", das ebenfalls in Eigenregie herausgegeben wurde. Inzwischen sind die Südamerikaner allerdings deutlich gereift und geben sich vor allem in der Performance wesentlich souveräner als noch zu Zeiten des Erstlings. "Worship Of The Gods" ist nicht nur thematisch vielseitiger, sondern auch musikalisch mit vielen ganz unterschiedlichen Elementen bestückt, die vom traditionellen Folk Metal bis hin zu epischem Edelstahl mit dezentem Pagan-Einschlag reichen. Und genau in diesem breiten Spektrum treiben sich die Mannen aus Argentinien zu neuen Höchstleistungen an.
Dabei muss man sich zunächst einmal an die etwas eigenwillige Darbietung gewöhnen, da man wesentlich druckvollere, opulentere Pagan-Gitarren erwartet hätte. Das Aggressionsniveau ist aber auch diesmal nicht allzu hoch, auch wenn hin und wieder ein paar thrashige Riffs eingestreut werden und das traditionelle epische Schlachtfeld in einzelnen Fällen auch mit einem kompositorischen Scharmützel bedacht wird. TERSIVEL fühlt sich stattdessen ganz offensichtlich wohler, wenn man dem südamerikanischen Powerr Metal ein paar zusätzliche Nuancen andichten kann, die Brücke zum Folk schlägt, dort aber auch nicht zu lange verharrt, weil die konzeptionellen Vorgaben viel mehr einen Erzählstrang kreieren, der von TERSIVEL mit aller dazugehöriger Dynamik aufbereitet wird. Die Band wechselt permanent Tempo und Stimmungslage, gibt sich emotional und nachdenklich, beherrscht aber auch das triumphale Melodic-Metal-Einmaleins mit Fanfaren, Keyboards und Doublebass-Gewitter.
Doch die Mischung bleibt lebendig, selbst in den Augenblicken, in denen die Argentinier recht offensichtlich zu ANGRA und Co. schielen oder mal ein typisches Power-Metal-Klischee bedient wird. Denn das Überraschungsmoment ist immer auf Seiten von "Worship Of The Gods", und dank einer blitzsauberen Performance lässt sich die Band auch in den ruhigeren, balladesken Phasen niemals die Butter vom Brot nehmen. Das zweite TERSIVEL-Album ist eines dieser Südamerika-Highlights, wie man sie vor vielen Jahren regelmäßig von Labels wie Underground Symphony beschert bekam. Vielleicht wäre das ja dann auch die erste Adresse für die Labelsuche. Denn dass TERSIVEL dringend einen besseren Vertrieb braucht (und diesen auch verdient), steht wohl außer Frage!
Anspieltipps: Hymn To King Helios, Vicisti Galilaee, Proserpina
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes