THANTIFAXATH - Sacred White Noise
Sacred White Noise
Mehr über Thantifaxath
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dark Descent Records
- The Bright White Nothing At The End Of The Tunnel
- Where I End And The Hemlock Begins
- Gasping In Darkness
- Eternally Falling
- Panic Becomes Despair
- Lost In Static Between Worlds
04.07.2014 | 07:35
Mutig, eigenwillig, außergewöhnlich.
Neue Nischen im Black Metal? Man mag behaupten, eine derartige Erkundungsreise sei bereits von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die kanadischen Mysterios von THANTIFAXATH begeben sich dennoch auf die Suche nach dem individuellen Charakteristikum, welches ihre, und nur ihre Musik beschreiben kann - und landen irgendwo im Wust aus Horror, Doom und schwerem, rauen Edelstahl.
Das neue Album des nordamerikanischen Bandprojekts fußt vor allem auf all seinen sphärischen Inhalten, ergründet neue Seiten der Finsternis und entpuppt sich schon schnell als waghalsige Slow-Mow-Fahrt durch einige innere Abgründe. "Sacred White Noise" - dies ist eine ziemlich treffende Beschreibung, denn sie beinhaltet alles und auch so gleich nichts, birgt das Unheimliche, dokumentiert aber auch das große Mysterium, welches die sechs neuen Stücke charakterisiert. Vergleichsmöglichkeiten? Ja, es mag so einige geben, vor allem in der französischen Partner-Szene, die von jeher etwas experimenteller zur Sache geht. Aber auch so mancher nordischer Auswuchs hat Pate für die außergewöhnlichen Strukturen gestanden, die auf "Sacred White Noise" zusammengefügt wurden. CARPATHIAN FOREST etwa konnten ihre kranke Inspiration schenken, bevor sie ihren Sound gen rockige Ausrichtung umgeschmissen haben. Und auch die frühen MAYHEM-Ergüsse, subtrahiert man mal die völligen Extreme und die radikalen Uptempo-Parts, haben zumindest das Stimmungsbild von THANTIFAXATH deutlich beeinflusst und auch geprägt.
Doch im Gegensatz zu den ursprünglichen Sounds und den entsprechenden Vertretern der zweiten Welle hat das Konstrukt "Sacred White Noise" etwas durchaus Monumentales, konstruiert alleine durch das Tempo, aber letzten Endes auch durch die seltsame Dynamik, mit der Nummern wie 'The Bright White Nothing At The End Of The Tunnel' und das eruptive 'Panic Becomes Despair' geschmückt wurden. Hier entwickelt sich dann auch am ehesten diese Faszination, die "Sacred White Noise" ausstrahlt, dieses Unergründliche, das nachhaltig prägt.
Auf jeden Fall haben die Kanadier auf ihrem neuen Album etwas Spannendes erarbeitet und ihre Ambition, neue Wege zu erkunden, leidenschaftlich umgesetzt. "Sacred White Noise" ist daher auch kein Album für den schnellen Genuss, sondern eher ein Horrror-Trip für Genießer. Aber diese Scheibe ist überdies vor allem eines: verdammt stark!
Anspieltipps: Eternally Falling, Panic Becomes Despair
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes
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