THOUSAND BELOW - Gone In Your Wake
Mehr über Thousand Below
- Genre:
- Post Hardcore / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 11.10.2019
- Chemical
- Disassociate
- Fake Smile
- Alone (Outta My Head)
- The Edge Of Your Bed
- Vanish
- 171 xo
- Learn To Lose
- Lost Between
- The Other Side Of Things
- Gone In Your Wake
Gezügelte Leidenschaften.
Was unterscheidet das kalifornische Melodic-/Post-Hardcore-Quartett THOUSAND BELOW von seinen zahlreichen Genrekollegen? Auf ihrem zweiten Album "Gone In Your Wake" verbinden die Jungs aus San Diego ziemlich souverän poppig-süßliche Einflüsse mit treibend-flotten Beats, setzen gelegentlich aggressive Duftmarken, lassen sich die meiste Zeit aber in eher ruhigen Gefilden treiben (nicht von ungefähr gibt es bei 'The Edge Of Your Bed' einen Gastbeitrag von BEING AS AN OCEAN-Sänger Michael McGough). Der Opener 'Chemical' liefert das perfekte Beispiel für den THOUSAND BELOW-Sound: eingängiger Refrain, gefühlvoll vorgetragene Vocals, und immer wieder sphärisch-sanft angehauchte Zwischenparts. Beim folgenden 'Disassociate' setzt es im Kontrast zum Wohlfühl-Opener dafür kernigere Klänge in Form gutturaler Gesangsparts und allgemein einer schnelleren Gangart, die zur Abwechslung den Hardcore-Restbestand der Amis hervorhebt.
Das stärkste Argument hat THOUSAND BELOW in Sachen Songwriting zur Hand: Obwohl die Strukturen der elf neuen Nummern immer nachvollziehbar und durchaus nahe am Emo-/Pop-Rock-Mainstream aufgestellt sind, geht die Band nicht unbedingt den Weg des geringsten Widerstandes, sondern komponiert kunstvoll um die altbekannten, abgedroschenen Schemata ihres Genres herum. 'Fake Smile' gefällt mir da am besten; diese Nummer bietet alle Trademarks des Vierers auf, ist eingängig, aber nie allzu vorhersehbar. Ähnliches gilt auch für das noch härtere 'Vanish' (das teilweise an Chester Bennington zu besten Zeiten erinnert!). Mit den sehr zurückgenommenen Stücken wie 'The Edge Of Your Bed', 'Learn To Lose' oder dem Titeltrack kann ich weniger anfangen; da wird doch viel von der in anderen Teilen aufgebauten Spannung aufgegeben.
Unterm Strich ist "Gone In Your Wake" eine fehlerlose und fein komponierte Genreveröffentlichung, die sich BEING AS AN OCEAN- und TOUCHE AMORE-Fans bedenkenlos ins Regal stellen können, ja die in meinen Ohren die letzten Veröffentlichungen der genannten Genregrößen sogar in die Tasche steckt. Mir persönlich ist die etwas kernigere Herangehensweise der Kollegen von ACRES oder LASTING TRACES allerdings lieber, bei der die Zügel seltener mit andächtigen Säuseleien angezogen werden.
Anspieltipps: Disassociate, Fake Smile
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause