TIEFLADER - Götter aus Metall
Mehr über Tieflader
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.01.2024
- Götter aus Metall
- Und wär nicht die Liebe
- Such dein Glück
- Go To Hell
- Deine Schuld
- Überall ist Ruh
- Endlich frei
- Die Krähen
- Die Welt ist unser Traum
Glückwunsch zum Jubiläum und einem richtig guten Album.
Seit 25 Jahren gibt es bei TIEFLADER schon modernen Edelstahl mit deutschen Texten - und bedauerlicherweise haben sich Alex Scholpp und seine Mannen in einem ganzen Vierteljahrhundert nie so gut in Position bringen können, dass es für mehr reicht, als den üblichen FARMER BOYS-Vergleich oder die stete Erwähnung diverser NDH-Größen. Dass sich die Band vom ausbleibenden Erfolg nicht hat aus der Ruhe bringen lassen, ist den Musikern hoch anzurechnen, denn auch ohen großes Label-Backing und mit steter Entschlossenheit, hat sich TIEFLADER zweieinhalb Dekaden über Wasser halten können und sich in den jahren auch stilistisch Schritt für Schritt weiterentwickelt.
Mit "Götter aus Metall" schlägt man nun ein neues Kapitel auf, in dem eigentlich alle Stärken der Vergangenheit noch einmal effizient gebündelt und einige Aspekte letztlich auch verbessert werden. Die Songs sind melodischer geworden, bewahren sich aber ihre Riffgewalt, der Gesang hat noch mehr Ausdruckskraft, auch wenn die teils pathetischen Texte Geschmackssache bleiben, und in Sachen Hooklines hat TIEFLADER noch mal so markant zulegen können, dass man die neun frischen Kompositionen eigentlich sofort verinnerlicht hat - und das ist auch die Stärke von "Götter aus Metall"!
Bereits der Titelsong fährt einen richtig coolen Chorus aus und setzt ein erstes Zeichen, dem noch einige nachfolgen sollen. Das plakative, aber irgendwie doch sehr coole 'Go To Hell' donnert martialisch-fett aus den Boxen, 'Deine Schuld' erinnert an die Zeiten, in denen Scholpp bei den FARMER BOYS noch die Fäden gezogen hat, und die Widerhaken von 'Überall ist Ruh' und 'Die Krähen' sind auch nicht zu verachten und dürften Fans von OOMPH! bis EISBRECHER ebenfalls richtig gut reingehen. Nun gut, da sind sie wieder die Vergleiche, aber TIEFLADER muss sich davon nicht irritieren lassen, da man in diesem Segment wohl kaum aus gewissen Vorgaben ausbrechen kann. Aber die Band löst dieses vermeintliche Problem richtig gut und setzt den Fokus klar auf organisches Riffing, und damit gelingt dann auch der Ausbruch im Kleinen.
Würde man nun in 'Endlich frei' und 'Und wär da nicht die Liebe' nicht so dick auftragen, hätte die Empfehlung für den Jubiläums-Release keine nennenswerten Einschränkungen. Mit diesem kleinen Makel (das Textmaterial ist wirklich pathetisch-triefend) wird TIEFLADER aber leben können, denn der Entertainment-Faktor dieses übrigens extrem fett produzierten Werkes, ist gehörig ausgeprägt und macht die Band auch nach 25 Jahren absolut konkurrenzfähig. Hoffentlich wird es nur jetzt auch mal endlich erkannt!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes