TINITUZ - Wenn ich meine Augen schliess
Mehr über Tinituz
- Genre:
- Modern Metal / Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Aufbruch
- Wenn ich meine Augen schliess
- Aufstehen und gehen
- Von Anfang an
- Vergangenheit
- Lass die Meister spielen
- Depression (Eine Nacht in dir)
- Menschenfeind
- Das beste Stück
- Sana
- All Your Friends
Starke Songs, mittelprächtiger Gesang!
Seit dem doch recht nervenaufreibenden letzten Album sind sechs Jahre vergangen, in denen die Musiker von TINITUZ merklich gereift sind. Das Songwriting auf "Wenn ich meine Augen schliess" ist bemerkenswert stark, die Ausflüge in alle Sub-Genres der härteren Musik wiederum sind durchaus gelungen. Aber immer noch bleibt der anstrengende Gesang, der fast allen Kompositionen der dritten Scheibe die Stimmung raubt und am Ende dafür verantwortlich ist, dass man wieder nicht gänzlich überzeugt ist.
Gehen wir einfach mal kurzzeitig davon aus, dass "Wenn ich meine Augen schliess" nur ein instrumentales Werk ist. Denn dann gibt es hier reichlich zu entdecken: moderne Thrash-Grooves, abwechslungsreiche Arrangements, den gekonnten Umgang mit der Dynamik auch in den ruhigeren Songs, ein ordentliches Riff-Brett im Kontrast zu den nachdenklichen Melodien - ja, ganz ehrlich, das hat mal was. Doch die Texte und auch die vokale Performance schneiden immer wieder große Glücksmomente heraus und vernichten die bleibenden (guten) Eindrücke. Die Stoner-Gitarren in 'Sana', das sollte es sein, auf das man für die Zukunft aufbaut. Nicht jedoch die Crossover-Gesangseinlagen in 'Depression (Eine Nacht in dir)' oder die anstrengenden Lyrics von 'Vergangenheit' und 'Lass die Meister spielen'. Man nehme nur das tolle Riff des Titelsongs oder das Rock&Roll-Feeling in 'Das beste Stück' - davon geht schnell wieder einiges verloren, sobald der Gesang einsetzt. Und in dieser Sache könnte man beliebig fortfahren.
Es ist schade, dass dieser einzige Aufhänger so viel zerstört. Es lässt sich immer noch festhalten, dass instrumental alles bestens ist. Aber wenn das Gesamtpaket nicht stimmt, bringen einzelne Fragmente nicht viel. Schade, denn hier hätte man durchaus Grund zur Euphorie gehabt!
Anspieltipps: Sana, Das beste Stück
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes