TO SEPARATE THE FLESH FROM THE BONES - For Those About To Rot
Mehr über To Separate The Flesh From The Bones
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Spinefarm (Sony)
- Release:
- 17.07.2004
- Infected Rectum
- Breast-ted By Blood
- Rotten Vagina
- Filthy Cunt
- Genital Massacre
- Chainsaw Fuck
- Die Like A Whimp
- Flesh That Lies Beneath
- Fistfucked 'Til Death
- Spermjerker
Jetzt wird’s merkwürdig, denn das, was auf dieser Scheibe passiert, muss man zunächst mal verdauen. Die Promoinfo: Ein Witz in einem Satz, der besagt, dass die Band gerüchteweise aus HIM- und AMORPHIS-Musikern besteht. Die beteiligten Bandmitglieder: Drei auf einem verfremdeten Foto nicht näher identifizerbaren Typen mit den Pseudonymen Herr Arschstein, Rot Wailer und Pus Synpope. Die Platte: Spartanisch (und richtig hässlich) im Design, dazu passend die zehn Songs, die zusammen auf eine Spielzeit von weniger als zehn Minuten kommen. Die Musik: Brutale Grind-Knüppelsongs von jeweils unter einer Minute Spielzeit mit nicht weniger intensivem Hardcore-Gesang. Alles verstanden soweit?
Dann fangen wir doch noch mal ganz vorne an: AMORPHIS und HIM machen beide Weichspülermusik. Die ersteren seit einiger Zeit, die zweiteren eigentlich schon immer. Trotzdem fallen sie in Ermangelung von Kategorien trotzdem grob unter das Genre 'Metal'. Nun gut, zumindest berichtet das Rock Hard über sie. Und beide Bands bestehen aus Finnen. Nun liegt ein Gedanke nahe: Auf welche Ideen kommen drei trinkfeste Nordmänner namens Pasi Koskinen, Niclas Etelävuori und Mika Karppinen, wenn sie sich auf Tour ordentlich einen hinter die Binde kippen? Möglicherweise auf solche, die damit zu tun haben, sich dumme Pseudonyme auszudenken, die Sau rauszulassen, wirklich einen auf heavy zu machen, dabei die eigenen Instrumente spaßeshalber halb zu vergewaltigen und dann irgendwann auf "Record" zu drücken. Womit wir schon ganz nah bei dieser Band wären. Denn auf der nächsten Tour gibt’s wieder ähnliche Situationen und irgendwann schlägt dann jemand vor, das Zeug tatsächlich zu veröffentlichen. Und ganz am Ende sitzt dann ein Rezensent in seinem stillem Kämmerlein und fragt sich, was er zum Teufel mit einem Song wie 'Chainsaw Fuck' (sämtliche der relativ geschmacklosen Songtitel würden im übrigen CANNIBAL CORPSE alle Ehre machen) anfangen soll, der 56 Sekunden lang wie ein Berserker auf die Mütze kloppt und dann dem nächsten Minibastard den Weg freimacht.
Tatsache ist: Das hier ist eine, und in dem Zusammenhang sei dieses Wort erlaubt, schweinegeile, rohe Grindplatte im Stil von alten CARCASS oder NAPALM DEATH, die allerdings am Ende doch mehr Fragezeichen als wirkliche Befriedigung zurücklässt. So spannend diese kurzen musikalischen Gewaltausbrüche sein mögen: Bitte das nächste Mal eine richtiges Album voll damit, dann lässt sich darüber reden. In der Form bleibt dieses, ich wage es kaum zu sagen, "Album" eher ein Appetitanreger bzw. ein relativ interessantes Experiment.
Anspieltipps: Chainsaw Fuck, Flesh That Lies Beneath
- Redakteur:
- Sebastian Baumer