TOADEATER - Bexadde
Mehr über Toadeater
- Genre:
- (Post) Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- FDA Records (Soulfood)
- Release:
- 09.09.2022
- Asche
- Let The Darkness Swallow You
- Lowest Servant
- Molten Gold
Todesmut aus Niedersachsen.
TOADEATER ist eine Band aus Osnabrück, die seit 2018 ihr Unwesen treibt und nach anfänglicher Verarbeitung ihrer Hardcore-Wurzeln inzwischen Post Black Metal spielt, der sich angenehm von gängigen Post-Klischees abhebt. "Bexadde" klingt zwar kryptisch, ist aber lediglich ein Stadtteil in der niedersächsischen Provinz. Ebenso ungewöhnlich wie die Kreation des Albumtitels ist die Verteilung der 44 Minuten Spielzeit auf lediglich vier Songs. Easy Listening funktioniert also schon rein organisatorisch nicht.
In vielen Fällen haben Post-Black-Metal-Bands mit dem Klangbild und der Zuhörerschaft ihrer nicht-Post-Verwandten ziemlich wenig gemeinsam, werden in vielen Fällen ganz andere musikalische Rezeptoren bedient als in den meisten klassischen Strömungen. TOADEATER wird dennoch beiden Lagern gefallen, was am konsequent eigenständigen Weg des Quartetts liegt. Sicherlich kennt man atmosphärische Ausladungen vor allem durch nordamerikanischen Black Metal, denn in diese Richtung tendiert das flirrende Gitarrenspiel gleich von Beginn an mehr als in Richtung Hardcore, wo wiederum die Post-Vertreter oft ihren Anker ausgeworfen haben.
Der größte Unterschied zum Gros des Subgenres ist die düstere Atmosphäre, um die sich "Bexadde" unablässig bemüht. Titel wie 'Asche' oder 'Let The Darkness Swallow You' klingen so, wie sie heißen. Gewiss sorgt insbesondere der typische Gesang für eine depressive Grundstimmung, die aber meistens eher von dunkler Musik getragen wird als von weinerlichem Gehabe. Die vier Songs verlangen aber darüber hinaus am meisten nach einer Sache - Abwechslungsreichtum. Im erwähnten 'Let The Darkness Swollow You' macht es die Band wirklich gut und führt den Song nach dem eigentlichen Geschehen noch durch etliche Pfade hinab zu den Füßen der zu Bergen aufgetürmten Emotionen.
Nach 44 Minuten fehlt mir nicht viel, denn "Bexadde" macht seine Sache gut. Lediglich die großen Aha-Momente, die einen Song gleich auf Repeat stellen, habe ich noch nicht ausfindig gemacht. Ich probiere es gerne beim nächsten Album wieder.
Anspieltipp: Asche
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher