TODOMAL - Ultracrepidarian
Mehr über Todomal
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- The Vinyl Division
- Release:
- 26.11.2021
- Prelude
- Wraith
- The Growing Pain
- Horror Vacui
- Gods F****** In The Sky
- Ultracrepidarian
- Born Of The Earth
Spanisches Duo erschafft perfektes Doom-Album.
Spanien ist vielleicht nicht als Doom-Hochburg bekannt, aber mit TODOMAL kommt hier ein richtig schöner Doom-Brocken der sphärisch-epischen Sorte des Wegs. Wobei ich gleich vorweg schicken muss, dass Doom allein zu wenig aussagt über dieses vielfältige Werk. Man kann auch dezente Anknüpfungspunkte an psychedelischen oder progressiven Metal ausmachen, wobei die Stimmung, die transportiert wird, immer eine schwere, düstere, melancholische ist.
TODOMAL, was übersetzt soviel wie alles Böse oder jedes Übel bedeutet, kann als Bandname eben nicht nur auf grimmigen Black Metal gemünzt sein, sondern ist auch hier trotz der ziemlich melodischen Ausrichtung des Liedgutes eine absolut passende Umschreibung, zumal wenn man die Texte der Songs berücksichtigt, die Schmerz und Seelenpein herausschreien. Das Duo Wildman und Mile, die auch vorher bereits gemeinsam in Bands aktiv waren, hat sich im vergangenen Jahr unter dem Banner TODOMAL zusammengefunden und dieses hervorragende Werk kreiert, das ich momentan nicht mehr aus dem Kopf bekomme und das mich immer mehr in seinen Bann zieht.
Es ist die Wandelbarkeit, die dieses Album auszeichnet. Neben melodischen Epic-Doom-Hochkarätern wie 'Wraith' oder 'Gods F****** In The Sky' beeindrucken vor allem die Tracks, die zwischendurch auch mal mit finsterer Atmosphäre aufwarten wie 'Horror Vacui' oder düster-leidend daherkommen wie 'Born Of The Earth'. Jedenfalls offenbaren die einzelnen Songs eine gehörige Bandbreite unterhalb der sie alle vereinenden Klammer namens Doom Metal. Und wenn man meint, es kann eigentlich nicht mehr besser, nicht noch filigraner werden auf diesem Album, dann ereilt einen der hypnotische Titeltrack 'Ultracrepidarian'. Ich habe wohl keine ergreifendere Nummer gehört in diesem Jahr als dieses vorab als Single mit zugehörigem Videoclip veröffentlichte Schwergewicht. Und doch sticht es gar nicht mal deutlich heraus, denn es gibt keine einzige Schwachstelle auf dieser Scheibe. Die Atmosphäre, die auf diesem Album erzeugt wird, ist dicht und einzigartig, verstärkt sogar noch durch beispielsweise einen sakralen Touch durch den Einsatz einer Kirchenorgel bei 'The Growing Pain' und 'Born Of The Earth' (letzteres mit einem geradezu wilden Schlusspunkt), oder betörenden Frauengesang bei 'Horror Vacui'. Insgesamt werden Eingängigkeit, Atmosphäre, aber auch Vielfalt groß geschrieben auf "Ultracrepidarian". Wie gut das gelingt und alles miteinander harmoniert, davor kann ich nur meinen imaginären Hut ziehen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer