TOMBSTONES - II
Mehr über Tombstones
- Genre:
- Doom / Stoner
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Transubstans Records
- Release:
- 28.01.2011
- Hellfire
- Distorted Visions
- Whisperer In Darkness
- Further Down The Abyss
- Realms Of Oblivion
- Eye Of The Universe
- The Source
- Wheels Turn
- Supernoid
Eine Mischung aus Doom und Stoner Rock mit dicken Riffs und weniger interessantem Gesang.
Das norwegische Trio TOMBSTONES serviert uns mit dem einfach "II" betitelten zweiten Streich erneut tonnenschweres Kraftfutter, das mit mächtig tiefer gestimmten Klampfen, schleppenden Rhythmen und haufenweise Tempowechsel bis hinab in die Hölle wirklich schwer im Magen liegen könnte. Gelegentlich habe ich sogar Angst um meine Boxen, denn der rudimentäre Analogsound zerrt bedrohlich am Limit und knistert manchmal sogar darüber hinaus. Insgesamt aber eine sehr gute Produktion von Billy Anderson, der schon durch seine Zusammenarbeit mit unter anderem CATHEDRAL oder den MELVINS auf sich aufmerksam machen konnte.
Der Fokus liegt auf dem Gesamtsound und ist somit weniger auf Gesang als zentraler Mittelpunkt ausgerichtet. Vielleicht hat man auch aus der Not einfach nur eine Tugend gemacht, denn die Sangesleistung von Gitarrist Bjorn-Viggo Godtland ist alles andere als spektakulär. Tief im Halleffekt gefangen kann er zu keiner Zeit Spannung aufbauen und dem jeweiligen Song seinen Stempel aufdrücken. Das sind zum größten Teil immer die gleichen Melodien, Tonfolgen und Phrasierungen. Da er auch OZZY-like überwiegend jammert, fehlt einfach die wichtige Attitüde und Magie.
Musikalisch ist das dagegen durchaus richtig gut. Überwiegend primitive Riffs zwar, die aber einfach durch ihre Heaviness überzeugen. Besonders wenn ab und an Mr. Zakk Wylde durchschimmert oder man zum Tee bei den unvermeidbaren Vorbildern von BLACK SABBATH vorbeischaut, schiebt und drückt es gewaltig. Wenn man wie in 'Further Down The Abyss' sogar leicht sphärisch zu Werke geht, eignet sich die Musik bestimmt gut für einen Trip. Ansonsten machen sie einen auf dicke Hose und wirken auch durch die eine oder andere Ungenauigkeit mehr als authentisch. Klasse. Mit fortlaufender Spielzeit kommt jedoch etwas Langeweile auf, denn TOMBSTONES gehen immer nach dem gleichen Muster an die Sache heran. Mächtig schiebende Riffs, die in einen Half-Time-Refrain münden und im Break zum Lachen ganz langsam in den Keller gehen. Etwas mehr Abwechslung könnte den Norwegern durchaus gut zu Gesicht stehen.
Letztendlich bleibt zwar ein positiver Gesamteindruck, ein einzelner Song will jedoch nicht hängen bleiben. Dafür verlaufen die fünfundvierzig Minuten dann doch zu gleichförmig. Für Genrefans könnte sich ein Antesten eventuell aber trotzdem lohnen, denn speziell zu Beginn habe ich mich gut unterhalten gefühlt.
Anspieltipps: Hellfire, Distorted Visions, Eye Of The Universe
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Chris Staubach