TOUNDRA - IV
Mehr über Toundra
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Superball Music (Universal)
- Release:
- 23.01.2015
- Strelka
- Qarqom
- Lluvia
- Belenos
- Viesca
- Kitsune
- MRWING
- Oro Rojo
Erster Höhepunkt 2015.
Diese TOUNDRA ist in Madrid beheimatet und veröffentlicht mit "IV" - exakt! - ihr viertes Album. Die Alben zuvor hießen "I", "II" und "III". Wer dabei jetzt an LED ZEPPELIN denkt, ist allerdings ziemlich falsch gewickelt. Nein, das spanische Quartett hat sich dem wortlosen Post Rock gewidmet und nimmt zumindest in der Heimat auch eine führende Position ein. Mit dem Vertrag bei Superball Music geht man nun den nächsten Schritt, um sich auch über die Landesgrenzen hinweg zu etablieren.
Da es keine Sprachbarriere gibt, dürfte dies auch sehr leicht fallen, denn musikalisch kann "IV" ganz sicher mit verwandten Bands wie SLEEPMAKESWAVES, TIDES FROM NEBULA oder MONO mithalten.
Ohne Worte erzählt "IV" dabei die Geschichte zweier Füchse, die aus ihrem brennenden Wald flüchten müssen. So eine Flucht ist natürlich wild und etwas ungestüm, mit nur wenigen Verschnaufpausen versehen. Gleichzeitig ist der Verlust der Heimat natürlich auch eine traurig-nachdenkliche Angelegenheit, auf die man wehmütig blickt.
Exakt dies spiegelt auch die Musik wider. Es geht vom Opener 'Strelka' an also meist sehr nach vorne gerichtet, treibend zu. Das erinnert gerne auch mal an LONG DISTANCE CALLING zu "Avoid The Light"-Zeiten. Dies wird aber immer wieder unterbrochen von leisen, eher zurückhaltenden Momenten. Gerade das hervorragend orchestrierte 'Viesca' ist dafür ein perfektes Beispiel. Die Bläser und Streicher dominieren hier in MONO-Manier, bevor ein abrupt-bedrohliches Ende dafür sorgt, dass die Füchse ihre Flucht fortsetzen müssen. Überraschend ist dann schon, dass 'Kitsune' (japanisch für Rotfuchs) ein wenig gemächlich startet, bevor nach etwa drei Minuten das Tempo merklich angezogen wird. Gerade die Rhythmusarbeit drückt hier gewaltig nach vorne und sorgt so für einen Groove, bei dem Ganzkörperzuckungen nur schwer zu unterdrücken sind.
Viel mehr muss man zu TOUNDRA eigentlich auch gar nicht sagen, denn wer auf Post Rock steht, der sollte sich die Band unbedingt zu Gemüte führen. Die ersten drei Alben sind leider physisch nur noch sehr schwer erhältlich, aber digital für wenig bis gar kein Geld auf Bandcamp zu haben. Empfehle ich ganz nachdrücklich.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk