TRIBE - Pray For Calm - Need The Chaos
Mehr über Tribe
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- CMM
- Release:
- 15.05.2009
- Head
- Sons Of Bukowski
- Absolution
- The Beating Of Black Wings
- Ghost Ballet
- Milovani
- Oberon
- Catch Me
- Havels Hurricane
- Words That Kill
- Bad Dreams
- Rise Up (And Fuel The Flame)
AOR trifft modernen Hardrock, der mit progressivem Heavy Metal schwanger geht.
Was halte ich von einer Band, die ihr Material seit langer Zeit über ihre Myspace-Seite der Öffentlichkeit zur Probe anbietet, die von Bruce Dickinson, Tobias Sammet und SAXON in den höchsten Tönen gelobt wird und deren Debütalbum von Sascha Paeth produziert wird? Ich halte davon erstmal gar nichts, wittere einen Hype und lege den Rundling mit beinahe negativer Grundhaltung in meinen Player.
Nur um nach fünfzig Minuten Spielzeit völlig geplättet die Wiederholungstaste zu drücken. Und das soll nicht das letzte Mal bleiben, denn "Pray For Calm - Need The Chaos" ist eine höchst abwechslungsreiche und frische Scheibe, die zum aktuellen Sommerwetter hervorragend passt. Das Tolle dabei ist der Umstand, dass man TRIBE nicht in eine musikalische Schublade stecken kann. Da sind treibende Gitarren aus dem Heavy Metal genau so vertreten, wie melodische Attribute, die unwillkürlich ein angenehmes AOR-Flair verbreiten. Und auch wenn es sich nicht gehört vergleichbare Bands aufzuzählen, nenne ich in diesem Zusammenhang einfach einmal JOURNEY, SAIGON KICK, HAREM SCAREM und THE BLACK SYMPHONY.
Gleich der bockstarke Opener 'Head' offenbart das gesangliche Talent von Paul Kettley, der mit seiner charismatischen, warmen und gleichzeitig rauchigen Stimme dem gesamten Album einen sehr einprägsamen Charakter verleiht. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob er aggressiv wie im modern-groovenden 'Milovani' oder nachdenklich wie im beinahe epischen 'Sons Of Bukowski' singt. Das hat immer Klasse, klingt emotional und fesselt.
Sprach ich oben von einem gewissen AOR-Flair, so soll jetzt bitte keiner an ein Album voller Kuschelrock und Balladen denken. An allen Ecken und Kanten donnern saftige Doublebass-Drums aus der Anlage und die Klampfe produziert knusprige Riffs am Fließband. Und mit 'Head', dem wuchtigen 'The Beating Of Black Wings', so wie dem abschließenden 'Rise Up (And The Fuel The Flame)' hat man sogar drei absolute Heavy-Metal-Schlachthymnen an Bord. Echte Balladen gibt es mit 'Bad Dreams' auch nur eine einzige. Und die ist obendrein ganz toll. Da darf der Kitsch-Alarmknopf gern unbetätigt bleiben.
Das absolute Highlight heißt für mich aber 'Sons Of Bukowski'. Ein kurzer Longtrack, der nachdenklich mit Pianoklängen eingeleitet wird, nur um danach mit treibendem Riffing und einem Chorus zum Niederknien auf den Hörer nieder rauscht. King of Earworms.
Anspieltipps: Head; Sons Of Bukowski;Rise Up;, The Beating Of Black Wings
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae