ULCERATE - Everything Is Fire
Mehr über Ulcerate
- Genre:
- Extrem Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Candlelight Records / Soulfood
- Release:
- 02.03.2009
- Drown Within
- We Are Nil
- Withered Obsolete
- Caecus
- Tyranny
- The Earth At Its Knees
- Soullessness Embraced
- Everything Is Fire
Im Metal-Exotenstaat Neuseeland wird extrem gezaubert und filigran geschreddert - vor allem bei den Newcomern von ULCERATE, die auf ihrem zweiten Album der US-Szene den Kampf ansagen.
Es macht den Anschein, als sei der Vertrieb für die letzten MORBID ANGEL-Platten auch in Neuseeland prächtig angelaufen. Die Jungs von ULCERATE haben hiervon nämlich offenkundig profitiert und ihr internes Azagthoth-Studium mit Bravour absolviert. Auf ihrer zweiten Scheibe "Everything Is Fire" folgt nun die klare Kampfansage an die US-Szene. Denn egal was Technik, Atmosphäre und Songwriting im Allgemeinen betrifft: ULCERATE gehen mit den besten Voraussetzungen ins Rennen.
Überraschenderweise ist "Everything Is Fire" aber trotzdem ein relativ schwieriger Klotz, dessen beklemmende Stimmung in Wechselwirkung mit den nicht selten komplexen Arrangements gerade bei den ersten Gehversuchen kaum zu knacken ist. Die Band lässt sich zwar spürbar Zeit, jede Facette langsam wachsen zu lassen, streut aber immer wieder knappe Breaks ein, um die Songs kurzfristig auf den Kopf zu stellen und das Grundgerüst für einen Moment zu sprengen. Die bedrohliche Atmosphäre und vor allem die ungebremste Brachialität, mit der die Kiwis hierbei zu Werke gehen, sind beispielhaft. Was diesbezüglich alleine schon im eröffnenden 'Drown Within' geschieht, ist in höchster Weise bemerkenswert. So viele unterschwellig eingebaute Versatzstücke kulminieren nach und nach in einem mächtigen Konstrukt, dessen walzenartiger Effekt sogar noch erstaunt, da eigentlich die beklemmende Stimmung im Vordergrund steht. Doch wenn es darum geht, einen Hauch oder manchmal auch einen Windstoß Intensität mit dem forschen Drang des brutalen Todesblei-Sektors zu vermischen, sind die Neuseeländer schon jetzt definitiv eine der Top-Adressen.
Im weiteren Verlauf schneiden ULCERATE schließlich nahezu alle Grenzen der Szene; selbst in den finsteren Bereich schaut man hinein, sei es nun in den doomigeren Abschnitten von 'The Earth At Its Knees' oder im beispiellos heftigen 'Tyranny', das sogar in den Black-Metal-Bereich übergeht. Aber auch das absolute Kontrastprogramm mit kurzen technischen Demonstrationen wird auf "Everything Is Fire" geboten und macht den Titel peu a peu zum Sinnbild der ganzen Scheibe.
Zu sagen, diese Scheibe ist eine Form von unterdrückter Ekstase trifft es im Schlussresümee wohl am besten. ULCERATE arbeiten sich mit ihrem Zweitling steil nach oben und gelten mit dieser Platte zu den verdienten Favoriten für die extremeren Jahreslisten. Danke für ihre Inspiration, Mr. Azagthoth!
Anspieltipps: Eveything Is Fire, Drown Within, The Earth At Its Knees, Tyranny
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes