ULTRA VIOLENCE - Deflect The Flow
Mehr über Ultra Violence
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 27.04.2015
- Burning Through the Scars
- Why So Serious?
- Gavel's Bang
- Lost In Decay
- In The Name Of Your God
- A Second Birth
- The Checkered Sun
- Don't Burn The Witch
- The Way I'll Stay
- Fractal Dimension
Auf Krawall gebürstet!
Wenn eine Band schon den Titel eines gewissen DEATH ANGEL-Überalbums für ihren Namen adaptiert, muss diese schon einiges bieten, damit Fans der Bay Area nicht säuerlich aufstoßen. Doch Mark, Rob und Co. dürften mit sehr viel Stolz nach Italien blicken, denn das, was ULTRA VIOLENCE das "zweite Album" nennt, ist für mich eine Thrash-Dampfwalze vom Allerfeinsten. "Privilege To Overcome" deutete schon an, was sich nun zwei Jahre später offenbart: eine gereifte, ungemein bissige Band, die sich auf ihre Stärken besinnt und sämtliche Herzen der älteren Schule höher schlagen lässt.
"Deflect The Flow" hat alles, was sich der Thrash-Metaller von Welt erträumt: Ein kultig-buntes Artwork, eine durch und durch saftige, wuchtige Produktion und Riffwände, die sich meterhoch aufstellen, um den Hörer schließlich erbarmungslos unter sich zu begraben. Und ähnlich kompromisslos, wie die Droogs auf dem Cover, brettern die einzelnen Songs durch Hirn und Mark. Bereits zum beginnenden 'Burning Through The Scars' offenbart uns ULTRA VIOLENCE die Geheimwaffe von "Deflect The Flow": das Tempo. Die Riffs sägen in Schallgeschwindigkeit, die Doublebass-Attacken hämmern unaufhaltsam los und das passende Angelripper-meets-Schmier-Gekeife von Frontmann Loris setzt dem bärenstarken Unterfangen die Krone auf.
Wer jetzt jedoch denkt, dass ULTRA VIOLENCE uninspiriert nach vorne ballert, der irrt gewaltig, denn auch die melodischen Züge kommen auf dem "Privilege To Overcome"-Nachfolger nicht zu kurz und gehen mit den rasanten Hau-drauf-Elementen Hand in Hand. 'Lost In Decay', 'In The Name Of Your God' und '' bauen von Beginn an eine bedrohliche Atmosphäre auf und haben durch die mehrstimmigen Refrains auch genügend Power, um zukünftige Bühnenshows mit Publikumshilfe explodieren zu lassen.
Aber auch die restlichen Stücke stehen auf Sturm: 'Why So Serious' ist herrlich vertrackt, 'Gavel's Bang' ein Groove-Monster vor dem Herrn und 'The Checkered Sun' bläst zusammen mit 'The Way I'll Stay' auch die hartnäckigsten Hirne weg. Hinzukommen mit 'Don't Burn The Witch' eine äußerst gelungene VENOM-Hommage und 'Fractal Dimension' ein Abschlusstrack, der "Deflect The Flow" noch einmal bestens zusammenfasst.
Ich kann absolut verstehen, wenn euch jetzt das Wasser im Munde zusammenläuft, schaffen es die Italiener doch ein absolut geglücktes Thrash-Monument aus dem Boden zu stampfen und damit sicherlich vielen Old-School-Fanatikern eine große Freude zu machen. Man muss also nicht unbedingt aus der Bay Area oder dem Ruhrgebiet stammen, um der glorreichen Zeit ein Denkmal zu setzen. ULTRA VIOLENCE macht alles richtig: Artwork stimmt, Produktion passt, Motivation und Biss sind vorhanden und die Songs eine Wonne. Noch Fragen?
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp