UNGODLY - Hate Celebration
Mehr über Ungodly
- Genre:
- Death Metal
- Layed In Ashes
- Pestilence Of The Limbo
- Hate Celebration
Die 2001 gegründete und somit noch recht junge Death-Metal-Formation aus dem brasilianischen Salvador legt dieser Tage ihren ersten Tonträger vor, eine Mini-CD namens "Hate Celebration". Mit Alex Rocha von der brasilianischen Black-Metal-Legende MYSTIFIER trommelte ein halbwegs prominenter Musiker das Minialbum ein, verließ die Band jedoch nur wenig später. Sänger Serafin Vila wurde am Mikro inzwischen von einem weiteren ehemaligen MYSTIFIER-Mitglied, nämlich von Arnoldo Asmodeus, abgelöst und bedient in Zukunft nur noch die Keyboards. Auf vorliegender Scheibe ist Serafins Stimme jedoch noch zu hören.
Der klassische, rifforientierte Death Metal hat neben den typischen tiefen Growls durchaus auch böses Keifen zu bieten, das bereits im Opener 'Layed In Ashes' dezent eingesetzt wird, bei dem durch atmosphärische Keyboards ohnehin etwas blackmetallastiger ausgefallenen 'Pestilence Of The Limbo' aber fast gleich viel Raum bekommt wie die Growls. Überhaupt ist dieses Stück durch die langsamere Gangart viel intensiver, das Solo in der Mitte kann sich richtig entfalten und beeindruckt mich wirklich. Wer sich eine teilweise doomige Variante von MORBID ANGEL mit einigen Versatzstücken aus dem Black Metal vorstellen kann, sollte hier unbedingt mal reinhören. Im weiteren Verlauf von 'Pestilence Of The Limbo' wird dann das Tempo wieder angezogen und man schwingt auch richtig die Thrash-Keule im Death-Metal-Gewand. Das finale Titelstück ist dann zwar weitgehend im gehobenen Tempo mit gelegentlichen Blastparts gehalten, doch auch hier wird mittendrin mal die Geschwindigkeit herausgenommen, um das Feld mit ein wenig stampfendem Groove zu beackern ... Kurz vor Schluss kommen dann auch noch mal Keyboards zum Einsatz, bevor das Stück so aggressiv endet, wie es begonnen hat.
UNGODLY erfinden den Death Metal mit dieser EP sicher nicht neu, aber sie bieten drei hochklassige Songs, die durchaus abwechslungsreich demonstrieren, dass Death-Metal-Scheiben nicht monoton heruntergeprügelt werden müssen, sondern dass man die Aufmerksamkeit des Hörers durch Tempowechsel und diverse auflockernde Einflüsse durchaus bis zum Ende einer CD hin fesseln kann. UNGODLY haben es bei mir auf jeden Fall geschafft, mich eine knappe Viertelstunde lang zu fesseln. Ob ihnen das auch über die volle Dauer einer Langspielplatte gelingt, wird sich nach dem Release ihres ersten vollständigen Albums zeigen, aber ich bin da optimistisch. Vielleicht sollte man noch nach einer etwas individuelleren Note suchen und ein paar Songideen entwickeln, die direkter ins Ohr gehen, denn über die volle Länge einer LP braucht man so was gelegentlich. Für diese EP hat der Einfallsreichtum der Band aber allemal gereicht, und wenn man den Weg, den man mit dem Song 'Pestilence ...' beschritten hat, weiterverfolgt, kann wirklich was Beeindruckendes entstehen. Ich bin mal gespannt, was wir in der Zukunft vom veränderten Line-up der Band hören werden.
Anspieltipps: Pestilence Of The Limbo, Hate Celebration
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle