UNGRAVED APPARITION - Pulse 0
Mehr über Ungraved Apparition
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Satanath Records
- Release:
- 23.04.2017
- Coma
- The Putrefactive Bacteria (Intro)
- The Putrefactive Bacteria
- Save Me! (intro)
- Save Me!
- Extreme Phenomenon (Intro)
- Extreme Phenomenon
- Ungraved Apparition (Intro)
- Ungraved Apparition
- Gangrene (Intro)
- Gangrene
- Dust (Intro)
- Dust
Verworrene Düstershow
Soundtechnisch ist es schon arg sonderbar, was diese russische Combo auf ihrem Debüt daherzaubert. UNGRAVED APPARITION versteht sich als Dark-Metal-Ensemble mit Hang zu einer sehr finsteren Atmosphäre, die letztendlich auch das Paradestück des neuen Konzeptalbums sein soll. Doch in Sachen Songwriting ist "Pulse 0" eine ziemlich verworrene Angelegenheit, die gerade wegen des konzeptionellen Hintergrunds arg fahrig wirkt und weder thematisch noch musikalisch allzu gut auf den Punkt kommt. Die Russen verwenden viel zu viel Zeit damit, ihre insgesamt sieben Kompositoonen mit stimmungsvollen Intros zu bestücken, vergesen dabei aber, dass die Übergänge gezielt ineinandergreifen sollten und der Mix aus Gothic-Theatralik, Black-Metal-Versatzstücken und Death-Metal-Sequenzen im Stile alter THRION-Releases auch einen gewissen Konsens benötigt - und den erreicht die Band auf "Pulse 0" nie so recht.
Dabei könnte der thematische Schwerpunkt so viele emotionale Wendungen bereithalten, würde man den Umgang mit Depressionen und unheilbaren Krankheiten bzw. den Übergang in das Leben nach dem Tod noch viel stärker in den Fokus rücken, als es den Songs von "Pulse 0" gelingt. Die finstere Atmosphäre mag zwar hin und wieder den Kern des Ganzen treffen, aber die einzelnen Songs sind bis auf wenige Ausnahmen ('The Putrefactive Bacteria', 'Save Me!') nicht in der Lage, die Stimmung aufzunehmen und mit euphorisierenden Stilbrüchen zu überzeugen. Die Kontraste funktionieren nur phasenweise, die Melodien sind unspektakulär, und der wechselhafte Gesang ist auch nicht zwingend das Gelbe vom Ei. In der Summe hat UNGRAVED APPARITION die vielfältigen Möglichkeiten nicht befriedigend genutzt und sich immer wieder in musikalischen Sackgassen verlaufen.
An Potenzial mangelt es sicher nicht, doch der Umgang mit den eigenen Fähigkeiten sollte bei diesen Russen noch einmal konkreter überdacht werden.
Anspieltipp: Save Me!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes