UNMERCIFUL - Devouring Darkness
Mehr über Unmerciful
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 23.05.2025
- Miracle In Fire
- Unnatural Ferocity
- Malice Unbound
- Devouring Darkness
- Relentless Malevolence
- Vomit You Out
- Infernal Conquering
- The Reaping
- Voracious Lunacy
- Vengeance Transcending
Brachialität und ein kreativer Rückwärtssalto.
Die ersten Takte des neuen UNMERCIFUL-Albums erwecken recht schnell den Eindruck, als würde sich die Truppe aus Topeka ziemlich flott in eine kompositorische Einbahnstraße begeben. Die meist im Uptempo kredenzten Brutal-Death-Arrangements lassen nicht allzu viel Variation zu, die derben Grunts spiegeln zwar Entschlossenheit, aber eben auch keine immense Flexibilität. Auch das hektische Drumming mag professionell und sehr ambitioniert daherkommen, aber manchmal ist es auch overpaced und knattert die eigentlichen Songideen in Grund und Borden.
Immerhin lässt die Truppe im weiteren Verlauf von "Devouring Darkness" auch mal ein paar Temporeduzierungen zu, fegt in brachialen Walzen wie dem Titelsong und 'Infernal Conquering' dann auch mit leichter Doom-Tendenz über die Hörerschaft hinweg und beweist im ORIGIN-Cover 'Vomit You Out' auch Geschmackssicherheit. Dennoch fällt es bisweilen etwas schwerer, sich intensiver auf die zehn Kompositionen einzulassen, weil eine leicht maschinelle Komponente Teil der Songs bleibt, der technische Anspruch am Schlagzeug ein wenig mit dem eher basischen Songwriting kollidiert und sich die Band infolge dessen manchmal auch im Salto Mortale überschlägt. Druckvoll inszenierte Nummern wie 'Relentless Malevolence' und 'The Reaping' schaffen zwar den Sprung in die Gourmetklasse, allerdings ist diese Eigenschaft nicht allen Nummern von "Devouring Darkness" vergönnt, so dass die besagte Maschinerie zumindest insofern ins Stocken gerät, als wirklich eigene, geschweige denn erfrischende Impulse auf Gesamtdistanz Mangelware bleiben.
UNMERCIFUL geht keine großen Experimente ein, und sicherlich ist das auch nicht zwingend notwendig. Aber um mit dem bereits vierten Release endlich auch mal aus dem Mittelfeld aufzusteigen braucht es letzten Endes ein bisschen mehr als die schiere Brutalität, mit der die Amis um die Ecke kommen. Eine fette Abreibung ist definitiv garantiert, Todesblei auf Sahne-Niveau bleiben die Herren aber auch diesmal schuldig!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes