UNTAMED - ... In This Together
Mehr über Untamed
- Genre:
- Metal
- Label:
- Village Kids Records
- Release:
- 06.05.2006
- Intro
- Majority
- Confidence
- Pathogenic Agents
- Stalker
- Toll-Shocked
- Illusionen
- ... In This Together
- Sexxx Is War
- Commitment To Us
- Stigmata
- World Down
- Choice
Zwischen all den Metalcore-Bands wirken die Thüringer UNTAMED fast ein wenig antiquiert. "Thrashcore" haben sich die Jungs als Stilbezeichnung ausgesucht; mit der ursprünglichen Begriffsbedeutung und Combos wie D.R.I., CRUMBSUCKERS, NUCLEAR ASSAULT (Frühphase) oder SUICIDAL TENDENCIES ("Join The Army") hat "… In This Together" allerdings nicht viel gemein. Stattdessen ist man voll auf Neunziger-Kurs und mischt (Groove-)Thrash mit BIOHAZARD-Core. Und da sich die Qualität dieses Genres bereits in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts auf wenige herausragende Vertreter verteilte, verwundert es nicht, dass der vorliegende Longplayer über zehn Sonnenumrundungen später keine neuen Impulse geben kann.
Auf der Scheibe ist alles nur okay. Die Riffs sind okay, das Songwriting ist okay, und das Aggro-Level ist auch okay. Aber es fehlt an plättenden Gitarrensalven, wirklich auf den Punkt komponierten Tracks und Energie, die sich auf den Hörer überträgt. Die ganze Sache köchelt auf Sparflamme. Zudem rutscht das Niveau teilweise auch noch in schlimme Crossover-Niederungen ab. Während das Ruder bei einigen Nummern noch rumgerissen werden kann, versinken 'Illusionen' und 'Commitment To Us' in einem Sumpf aus eindimensionalem Riffing, totgesprungenen Grooves, holprigen Beinahe-Raps und ekligem Schallplattengekratze. Da wird auch die härtere Grundausrichtung (hallo Nu Metal!) nicht mehr zum Rettungsring. Demgegenüber stehen mit dem "Roots"-SEPULTURA/SOULFLY-Rip-off 'Majority' (Max Cavalera lässt auch noch an anderen Stellen grüßen), den ganz gut ballernden 'Stalker' und 'Choice' sowie 'Sexxx Is War' (bester Song der Platte!) ein paar Geräte, die ein wenig aufhorchen lassen. Viel mehr passiert hier aber nicht.
"… In This Together" hat 'ne gute Produktion und wurde kompetent eingespielt (was man nach zwölf Jahren Bandgeschichte auch erwarten darf), keine Frage, aber das Songmaterial ist einfach nicht griffig genug. Wenn ich den Debüt-Bonus mit einbeziehe, ist das Langeisen halbwegs solide – worauf man aufbauen kann.
Anspieltipps: Sexxx Is War, Majority
- Redakteur:
- Oliver Schneider