VEONITY - Legend Of The Starborn
Mehr über Veonity
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.25
- Label:
- Grand Sounds
- Release:
- 27.11.2018
- Rise Again
- Starborn
- Guiding Light
- Winds Of Asgard
- Outcasts Of Eden
- Sail Away
- The Prophecy
- Warrior Of The North
- Gates Of Hell
- Freedom Vikings
- Lament
- To The Gods
- United We Stand
- Beyond The Horizon [Bonus Track]
Tri-tra-trullala, die Wikinger sind wieder da.
Wie genau ist Power Metal definiert? Für manche ist der Begriff nur ein Synonym für Heavy Metal, für andere eine besonders kraftvolle Variante davon. Wieder andere betrachten simple Mitsingrefrains als kennzeichnend, bei denen auch ein Schlagerpublikum, das sich gegenüber lauten E-Gitarren schmerzfrei getrunken hat, mitschunkeln und mitklatschen könnte. Zu dieser dritten Gruppe gehört offenkundig auch das schwedische Quartett VEONITY, das auf seiner neuen Scheibe "Legend Of The Starborn" in genau diese Richtung musiziert. Wie das Wort "Legende" im Titel schon andeutet, liegt hier ein Konzeptalbum mit einer Wikinger-SF-Geschichte vor. Drunter tun sie's nicht.
Gleich beim Einstieg 'Rise Again' wird deutlich, was die Hörer fast das ganze Album hindurch erwarten wird: einerseits ein Tralala-Chorus nach dem anderen irgendwo zwischen HELLOWEEN und HAMMERFALL, andererseits wirklich gute Musiker. Die instrumentalen Abschnitte der meisten Stücke bieten gute Gitarrensoli und setzen dann und wann auch Bass und Schlagzeug gekonnt in Szene. Mit diesen Stärken und Schwächen ist fast das ganze Album gestrickt. Und weil es bekanntlich nie zuviel Pathos geben kann, verwurstet die Gruppe auch ein wenig den neoklassischen Ansatz ihres Landmanns YNGWIE MALMSTEEN. Wie ernst es der Band, um in der Fachsprache zu bleiben, mit ihrer Mission ist, zeigt zum Beispiel 'Winds Of Asgard'; die Nummer scheint mit einem schnellen Gitarrenintro und einer getragenen Strophe etwas Abwechslung zu bringen, aber wie von einem Klischeekompass geleitet, landet man unfehlbar wieder bei einem typischen Kinderlied-Refrain. Ob die fiependen Keyboards in 'Gates Of Hell' beim Weichkochen im eigenen Saft entstanden sind oder einen Funken Selbstironie offenbaren, steht in den Sternen, also in den Sternen von Asgard.
Einzelne Stellen, neben den erwähnten Instrumentalpassagen etwa der Mittelteil von 'Guiding Light' zeigen, dass die Band auch beim Schreiben mehr drauf hat als das Auswringen von Klischees. Spielerisch gibt es überhaupt nichts zu meckern. Grundsätzlich kann es sicher nicht schaden, sich die Scheibe mit einer großen Portion Humor anzuhören. Bleibt nur noch eine Frage: Warum, verdammt noch mal, ertappe ich mich seit dem dritten Durchlauf der CD gelegentlich beim Mitsingen?
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser