VIRGIN BLACK - Requiem-Mezzo Forte
Mehr über Virgin Black
- Genre:
- Gothic Rock/Metal
- Label:
- Massacre Records / Soulfood
- Release:
- 27.04.2007
- Requiem, Kyrie
- In Death
- Midnight's Hymn
- ...And I Am Suffering
- Domine
- Lacrimosa (I Am Blind With Weeping)
- Rest Eternal
Das vorliegende Album "Requiem-Mezzo Forte" der australischen Band VIRGIN BLACK ist Teil einer größeren konzeptionellen Idee. Ist es doch die mittlere in der Reihe von drei CDs, die zwar einzeln veröffentlicht, dennoch in thematischem und kompositorischen Zusammenhang zu sehen sind. Während das erste mit dem Titel "Requiem-Pianissimo" als reines Klassikalbum beschrieben wird und das letzte, genannt "Requiem-Fortissimo" seinen Schwerpunkt auf metallischen Klängen aus Death und Doom setzt, bietet "Requiem-Mezzo Forte" eine gesunde Mischung aus orchestral-klassischen Kompositionen und rockig harten Klängen. Letztere sind durchaus als typisch für den Gothic-Bereich zu bezeichnen. So finden sich unter den insgesamt fast ausschließlich langsamen Nummern cleane, aber auch deutliche Death-Metal-Gesangsparts neben Einwürfen zarter Frauenstimmen, untermalt von bombastischen Chorpassagen.
Insgesamt sieben Stücke werden auf der knapp einstündigen Scheibe geboten, die langsam dahin fließen und dabei durchgängig melancholische Stimmung verbreiten. Sehr passend hierzu der Titel von Track vier '...And I Am Suffering', der mit finsterem E-Saiten-Instrument beginnt, sich sodann aber von Violinenklängen geleitet in einem schwermütigen Gesangsduett ergießt, welches zugunsten träger Pianoklänge in den Hintergrund tritt. Im weiteren Verlauf nimmt das überlange Stück von zehnminütiger Dauer gleichwohl noch einen anderen Charakter, steigert sich im Tempo, ja, in der Dramatik und bricht dann ab ...
Der Sologesang auf "Requiem-Mezzo Forte" ist eher sparsam gehalten, tritt als verbindendes Element zwischen ausladenden instrumentalen Melodiebögen und Chorpassagen in Erscheinung. Track fünf, 'Domine', kreiert hierbei zu Beginn den interessanten Gegensatz zwischen Chorwerk und grunzenden Männergrowls, bevor sich sodann noch eine Tenorstimme einmischt. Das folgende 'Lacrimosa' zeichnet sich durch die Dominanz melodischer E-Gitarrenbögen aus, die emotional ergreifen, während das letzte Stück mit dem Titel 'Rest Eternal' tatsächlich ein kurzes orchestral pointiertes Finale bildet.
Insgesamt wirkt auch "Requiem-Mezzo Forte" eher wie ein klassisches Gesamtwerk mit sieben Sätzen denn wie ein Album aus einzelnen Stücken. In diesem Zusammenhang ist dabei auch positiv hervorzuheben, dass das Songmaterial quasi wie aus einem Guss daher kommt.
Die Schattenseite ist jedoch, dass hier nicht mit großer Abwechslung gerechnet werden kann. Im Grunde klingen alle Kompositionen ähnlich und sprechen letztlich den an, der über ein längeres Stück des Weges in trüber Stimmung versinken mag. Die Neugier auf die übrigen Werke der Trilogie wird dennoch geweckt, welche ja noch deutlicher die Klassik, aber auch die moderne Härte separieren sollen. Die dieser Konzeption innewohnende Entwicklung ist allemal eine interessante Idee.
Anspieltipps: In Death, Domine, Lacrimosa
- Redakteur:
- Erika Becker