WAR FROM A HARLOTS MOUTH - Transmetropolitan
Mehr über War From A Harlots Mouth
- Genre:
- Mathcore
- Label:
- Lifeforce
- Release:
- 21.09.2007
- How To Disconnect From Your Social Surrounding In Half An Hour
- Heeey... Let's Start A Band!
- The District Attorneys Are Selling Your Blood
- Trife Life
- Fighting Wars With Keyboards
- Mulder
- Thousand Complaints, One Answer
- If You Want To Blame Us For Something Wrong, Please Abuse This Song!
- Rinding Dead Horses Is A Fucking Curse
- Transmetropolitan
- And In The Right To Make Mistakes, We May Lose And Start Again...
Hölle auch, diese Band setzt in einer häufig zwiespältig betrachteten Szene ganz deutlich Akzente. Das Berliner Mathcore-Quintett mit dem merkwürdigen Namen WAR FROM A HARLOTS MOUTH gehört zwar auch zu jener Spezies, die ihre Crazyness nicht nur musikalisch, sondern auch lyrisch (und somit bei der Vergabe der Songtitel) auslebt, verpasst dem Ganzen aber auch einen instrumentalen, brachialen Unterbau, der das völlig durchgeknallte, andererseits aber auch durchweg intelligente Gesamtbild komplettiert.
Wie bereits erwartet ist aher auch die erste offizielle Scheibe "Transmetropolitan" rein gar nichts für sanfte Gemüter: die Band grindet sich in nahezu allen elf Stücken durch ein abgefahrenes Jazz-Instrumentarium, jedoch in Riffs aus Hardcore und Metal verpackt. Logische Strukturen sind demzufolge erst einmal nicht zu erkennen, im Vergleich zu Sickos wie ION DISSONANCE oder der Death-Metal-Vegetariern von CATTLE DECAPITATION existieren sie aber letztendlich schon.
Dennoch bleibt das Material bis auf wenige Ausnahmen wie den melodiösen Titelsong lange Zeit sperrig, nahezu undurchdringlich. Doch ausgerechnet über die Aggression der einzelnen Nummern findet man Zugang zu Chaos-Core-Kompositionen wie 'Heeey... Let's Start A Band!' oder 'Thousand Complaints, One Answer'. Die Intnsität ist geradezu allmächtig, und im Handumdrehen gelingt es der Truppe, den Hörer zu überrumpeln und ihn in die wirre Welt der freakigen Arrangements einzuführen. Unbestritten ist jedoch, dass es einer Vielzahl von Umdrehungen bedarf, bis man die vielen Feinheiten und Details, die WAR FROM A HARLOTS MOUTH in den Songs von "Transmetropolitan" untergebracht haben, aufgeschnappt hat. Komischerweise sind es gerade die richtig kurzen Tracks 'Trife Life' und 'I You Want To Blame Us...', in denen sich die krassesten Breakdowns verbergen, während ein Epos wie das heftig beginnende, jedoch bedächtig fortschreitende 'Mulder' vergleichsweise leicht durchschaut scheint - wohlgemerkt: scheint!
Derartige Herausforderungen sind es jedoch schließlich, die der Mathematik-Freak unter den Metalcore-Fanatikern sucht. Anspruchsvolles, völlig vetracktes Songwriting, das dennoch einer gewissen Logik standhält und außerdem noch mit einer massiven Brutalität und Aggression aufwartet: WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben diese Mischung auf ihrem Debütalbum (die Split-EP mit MOLOTOV SOLUTION mal nicht mitgerechnet) geradezu eindrucksvoll verewigt und nicht nur innerhalb der nationalen Szene einen ganz klaren Standpunkt gesetzt. Die Konkurrenz sollte sich jedenfalls warm anziehen, denn diese junge Band hat das Zeug dazu, selbst die durchgeknalltesten, irrwitzigsten Formationen in den Schatten zu stellen. "Transmetropolitan" ist der eindeutige Beweis!
Anspieltipps: Heeey... Let's Start A Band!, Mulder, Transmetropolitan
- Redakteur:
- Björn Backes