WASTEFALL - Self Exile
Mehr über Wastefall
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Sensory Records
- Release:
- 30.06.2006
- Intro
- Willow Man
- The Muzzle Affection
- Dance Of Descent
- Another Empty Haven
- Strife For Definition
- Sleepwalk
- E.Y.E.
- Utopia Fragmented
- 4 Minutes To Abandon
- Provoke The Divine
WASTEFALL haben zweifelsohne die ersten drei Werke von PAIN OF SALVATION genauestens studiert. Das war bereits auf dem letzten Album, welches noch über Sleaszy Rider Records erschien, sehr offensichtlich und zeigt sich auch auf dem neuen, nun über Sensory Records veröffentlichten Werk recht deutlich. Das musikalische Erscheinungsbild, geprägt durch die experiemntierfreudigen Arrangements, aber auch die stark an Daniel Gildenlöw erinnernden Vocals, all dies sind Fragmente, bei denen die Griechen den Vergleich mit ihren skandinavischen Kollegen nicht abstreiten können, sich sogar stellenweise die Kritik gefallen lassen müssen, einige Elemente ausgeborgt zu haben. Andererseits setzen WASTEFALL auf ein weitaus metallischeres Fundament als die Schweden. Rifftechnisch bewegt man sich partiell in Sphären von NEVERMORE, sucht aber in Songs wie 'Another Empty Haven' auch die Nähe zu TOOL und neuren DREAM THEATER.
Sehr vielseitig und dennoch sehr transparent sind sie, die Einflüsse dieser Band, wobei die Referenzen hinsichtlich des neuen Albums natürlich absolut erstklassig sind. Wer solche Bands miteinander vereint, der muss schließlich schon was drauf haben. Und kompositorische sowie spieltechnische Klasse kann man WASTEFALL auch nicht als nicht vorhanden ankreiden, nur dass dem (eigentlich schon sehr weit reichenden) Sound bedingt durch die manchmal zu krassen Parallelen einige Grenzen gesetzt sind. Doch WASTEFALL machen das Beste daraus, die Songs auf "Self Exile" sind allesamt ziemlich stark, bieten innerhalb kürzester Zeit ein großes Sammelsurium an verschiedenen Inhalten und sind vor allem nicht mehr so kopfbetont geworden wie die letzten Releases ihrer Vorbilder. Besonders hervorzuheben sind dabei die etwas vertrackteren Sachen wie 'The Muzzle Affection' oder das grandiose Abschlussstück 'Provoke The Divine', bei denen die Band einen sehr elegischen, epischen Soundteppich aufbaut, der an die längeren Epen von POS anknüpft, Gott sei Dank aber eigenständig genug ist, um für sich selber stehen zu können.
Dazu kommen düstere Sachen wie das bereits erwähnte 'Another Empty Haven' oder melancholische Momente, die sich meist wie in 'Sleepwalk' mit metallischen Kontrapassagen bekämpfen und definitiv zu den Highlights dieses arg vielschichtigen Albums zählen.
Letztendlich ist "Last Exile" also dennoch eine echter Leckerbissen für Freunde der progressiven Töne, gerade eben für die PAIN OF SALVATION-Anhängerschaft. Lediglich die überdeutlichen Ähnlichkeiten könnten den Genuss bei eingeschworenen Fans beeinträchtigen, denn man wird sicherlich auf viel Altbekanntes treffen. Andererseits: Seit "The Perfect Element Pt.1" wartet man ja auch schon wieder auf solchen Stoff, und wenn die eigentliche Band diesen nicht liefern kann, dann eben die Stellvertreter...
Anspieltipps: Another Empty Haven, Provoke The Divine, Sleepwalk
- Redakteur:
- Björn Backes