WEDGE - Like No Tomorrow
Mehr über Wedge
- Genre:
- Psychedelic Rock / Fuzz Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Heavy Psych Sounds Records
- Release:
- 15.01.2021
- Computer
- Playing A Role
- Blood Red Wine
- Across The Water
- Queen Of The Night
- U'n'I
- At The Speed Of Life
- Soldier
Feuer unterm Hintern? Yesss...
WEDGE, Numero drei. Hier weiß man vom ersten Ton an, worum es geht. Warmer Retro-Sound umschmeichelt das Ohr, die Gitarren gniedeln wunderbar fluffig, aber auch durchaus kraftvoll riffend durch die Landschaft, orgelnde Synthieklänge werden untergemischt und der angenehm harmonische Gesang rundet das ganze Paket ab. Dabei fallen die Songs sehr griffig und prägnant aus, die Gitarren- und Gesangsmelodien bleiben hängen und wenn ein Song mit solch treibendem Rhythmus startet wie beispielsweise 'Queen Of The Night', dann ist es sowieso um einen geschehen. Die andere Seite der Medaille zeigt dann der Neunminüter 'Soldier', der sich entsprechend Zeit für den Songaufbau lässt und insbesondere durch eindrückliches Gitarrenspiel besticht, das stellenweise regelrecht durch die Decke geht.
Auch wenn alle Songs das gewisse Etwas haben und - passend zum Albumartwork - schnell zünden, haben sich aus einer Scheibe ohne Schwächen mit 'Playing A Role', 'Across The Water' und der bereits erwähnten Königin der Nacht meine weiteren Favoriten herausgeschält. Lediglich bei 'At The Speed Of Life' und stellenweise dem Opener 'Computer' ist es so, dass sich nach prägnantem Beginn der Effekt einstellt, dass die Songs zum Ende hin etwas den Faden verlieren, was zwar als psychedelische Facette durchaus gewollt sein kann, bei anderen Stücken wie 'Playing A Role', dem ruhigen 'Blood Red Wine' und erst recht beim ausladenden 'Soldier' aber besser funktioniert - da fühle ich mich selbst in den verspielteren Sphären als Hörer so richtig mitgenommen.
Nicht zuletzt haben sich die drei Berliner auch gegenüber ihrem Zweitwerk "Killing Tongue" (2018) noch einmal steigern können, welches stellenweise auch schmissig rocken konnte, andererseits aber noch spaciger klang. Auf "Like No Tomorrow" kristallisiert sich ein stringenterer Sound heraus; die Songs bleiben verspielt und kommen gleichzeitig doch mehr auf den Punkt. Im Ergebnis setzen sich die Refrains und Hooks schneller und nachhaltiger im Kopf fest, was auf "Killing Tongue" mit Sicherheit bei 'Lucid' oder 'Tired Eyes' auch der Fall ist, beim aktuellen Album aber eigentlich für so gut wie jede Nummer gilt.
Durch die präsenten Hammondorgelklänge tönt insbesondere beim Opener 'Computer' etwas DEEP PURPLE heraus, was sich bei solch einer Instrumentierung wie der von WEDGE wohl kaum vermeiden lässt, aber man agiert schon ziemlich abwechslungsreich und vereinigt Psychedelic, Fuzz und Hard Rock in vielseitigen Songs. Man kann sich hier und da sicherlich auch an DEAD LORD oder GRAVEYARD erinnert fühlen, wobei ich finde, dass WEDGE da durchaus frischer klingt, als das was manch alteingesessener Szenevertreter da zuletzt abgeliefert hat.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer