WHITE MAGICIAN - Dealers Of Divinity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2020
Mehr über White Magician
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 20.11.2020
- Dealers Of Divinity
- Mad Magic II: In The Absence Of God's Bad Magic
- Fading Into The Obscurity Of Ages
- In Memoriam: Love And Magic (Magic And Love)
- Magia Nostra
- Power Of The Stone
- Spectre Of A Dying Flame
Kauz aus dem Lehrbuch
Die Metalszene lässt sich grob in zwei Gruppen teilen, diejenigen, die wissen, was Kauz Metal ist und diejenigen, die es nicht wissen. Unter den ersteren gibt es dann diejenigen, die kauz-affin sind und diejenigen, für die es ein Synonym für rumpelig und unausgegoren ist. Letztere Gotteslästerer könen an dieser Stelle aufhören zu lesen und weiter fett produzierten, gradlinigen Metal ohne Seele und Herzblut hören, alle anderen sollten WHITE MAGICIAN dringend ihre Ohren leihen. Denn die Band, die unter anderem Verbindungen zu den bereits jetzt als Kultband verehrten (also von den fünf Fans, die sie hatten) BORROWED TIME hat, spielt einen sehr eigenwilligen harten Rock, der ziemlich genau aufzeigt, was der Kenner als kauzigen Metal bezeichnet.
Irgendwo am weniger harten, weniger verzerrten und etwas nach den Siebzigern klingenden Rand des traditionsstählernen Spektrums angesiedelt schert sich die Truppe rein gar nicht um Konventionen, imaginäre Genreregeln oder sonstige Dinge, die den Erfolg erleichtern würden. Stattdessen gibt es eigenwillige Songs im herrlich natürlichen Sound, in dene Gesangslinien, die einen leicht verwunschenen Charme haben von einem Sänger vorgetragen werden, der eher zurückhaltend agiert, während die Gitarren völlig entfesselt ein Lead nach dem anderen hervorzaubern. Zaubern ist hier klar das Leitthema, denn in den Songs geht es auch immer wieder um Magie, wenn es nicht gerade ein akustisches Zwischenspiel zu bestaunen gibt. Der weiße Magier schlägt in Puncto Eigenständigkeit, Langzeitwirkung und Charisma klar den weißen Zauberer und wer sich jetzt fragt, wie die Band zu des Kaisers weißem Magier steht, der muss wohl nach der letztjährigen Split von WHITE MAGICIAN und THE KAISER'S WHITE MAGICIAN suchen. Kleiner Tipp: gleiche Musiker, andere Band, auch das ein Aspekt der kauzigen Einzigartigkeit dieser Truppe.
Was aber bleibt, das ist ein Album voller toller Melodien, das wenig auf Effekte setzt, um den Hörer zu blenden, dafür aber lange im Gehör und Herz bleibt, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat. Ich jedenfalls bin schwer begeistert und werde "Dealers Of Divinity" in Zukunft parat halten, wenn es wieder einmal gilt, einem Unwissenden zu erklären, was genau es mit diesem Kauz Metal so auf sich hat.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst