WISHBONE ASH - Clan Destiny
Mehr über Wishbone Ash
- Genre:
- Rock
- Label:
- Talking Elephant / Eagle Records
- Release:
- 28.04.2006
- Eyes Wide Open
- Dreams Outta Dust
- Healing Ground
- Steam Town
- Loose Change
- Surfing A Slow Wave
- Slime Time
- Capture The Moment
- Your Dog
- The Raven
- Motherless Child
Das Musikgeschäft ist ungerecht. Seit über 35 Jahren schon rocken WISHBONE ASH, die zu den Erfindern der Doppel-Leadgitarren gehören, um ihr Leben. In den frühen Siebzigern wurde ihr Konzeptalbum "Argus" wie auch die Gitarrenkünste des Gespanns Andy Powell / Ted Turner von Presse und Fans hoch bewertet, trotzdem kennt sie auch heute noch nur eine Minderheit. Diese Rezension ihres aktuellen Albums "Clan Destiny" ist denn auch der erste Text, der bei POWERMETAL.de zu WISHBONE ASH veröffentlicht wird.
Aber zugegeben, die Mannen um Andy Powell machen es einem heuer nicht ganz leicht. Zunächst springt einem das moderne knallrote Cover von "Clan Destiny" ins Auge, und auch die Musik klingt beim ersten Durchlauf recht ungewohnt. Aber schon bald erkennt man, dass ASH den mit der letzten Scheibe "Bona Fide" eingeschlagenen Weg der etwas kompakteren Lieder weitergegangen sind, ohne den typischen Bandsound zu vernachlässigen. Kennzeichnend für das Album ist der Titel 'Dreams Outta Dust': Die Komposition ist ungewohnt, aber beim Instrumentalteil erkennt man immer wieder Markenzeichen dieser spielfreudigen Band.
Jedoch beim Türöffner 'Eyes Wide Open' packen Powell und sein neuer Co-Gitarrist Muddy Manninen noch mal die Twin-Leadgitarren aus und zelebrieren bei ihrem Duell und auch bei den ausgefeilten mehrstimmigen Gesängen ihren traditionellen Sound. Das Teil dürfte ein ständiger Vertreter auf den Setlists dieser Liveband werden. Obzwar eine britische Band, ist Country seit jeher als leichter, aber dauerhafter Einfluss auf den Sound von WISHBONE ASH präsent. So bietet auch "Clan Destiny" mit dem rustikalen Countryrocker 'Steam Town' und der ländlichen Idylle 'Loose Change' mit Lapsteel-Gitarre Kostproben der amerikanischen Seite der Truppe. Mit 'Surfing A Slow Wave' ist auch wieder ein Instrumental vertreten, das in seiner ruhigen Machart in der Tradition entsprechender Instrumentalstücke auf den klassischen ASH-Alben "Pilgrimage" und "New England" steht. 'Capture The Moment' ist ein typisches Markenprodukt, das allen langjährigen Anhängern der Gruppe gefallen dürfte, bevor Manninen mit seinem düsteren 'The Raven' einen großartigen Einstand gibt.
Alles in allem ist "Clan Destiny" ein eher ruhiges und einfaches Album geworden. Sicher steht die Scheibe nicht ganz auf Augenhöhe mit den klassischen Platten aus den Siebzigern, aber immer wieder blitzen die charakteristischen Einfälle dieser virtuosen Gruppe auf.
Anspieltipps: Eyes Wide Open, Capture The Moment, The Raven
- Redakteur:
- Stefan Kayser