WITHIN TEMPTATION - Hydra
Mehr über Within Temptation
- Genre:
- Female Fronted Symphonic-Gothic-Opera Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Add On Music
- Release:
- 31.01.2014
- Let Us Burn
- Dangerous
- And We Run
- Paradise (What About Us?)
- Edge Of The World
- Silver Moonlight
- Covered By Roses
- Dog Days
- Tell Me Why
- Whole World Is Watching
Ein Blick nach vorne und auch zurück
Ein unumstößlicher Fakt ist, dass WITHIN TEMPTATION zu den wichtigsten Vertretern im Female-Fronted-Bereich gehört und eigentlich keine vertiefte Vorstellung braucht. Für mich hat die Band einen sehr persönlichen Stellenwert, da diese neben NIGHTWISH meinen musikalischen Werdegang mitgeprägt hat. Als treuer Fan verfolgte ich eifrig ihre Alben bis sie mit "The Unforgiven" in Ungnade fiel.
Wehmütig und auch ein wenig ängstlich, vor dem, was mich erwarten könnte, laufen nun die ersten Sekunden von 'Let Us Burn' an. Leise und ohne Intro eröffnet Rob Westerholt den Song mit einem ruhigen Riff, während nach und nach einige Streicher einsetzen. Mittlerweile kommt Sharon dazu und insgesamt fügt sich jetzt alles langsam zusammen. Explosionsartig erscheint nun der unglaublich tolle Refrain, der jedem alten Fan das Herz höher schlagen lässt. Es klingt dramatisch, verzweifelt, wie eine Art Befreiungsschlag und dazu noch ein Solo, das Hoffnung auf die guten alten Zeiten macht.
Diesen Wunsch erfüllt die Truppe leider nicht gänzlich, aber wer nach einem weiteren typischen WITHIN TEMPTATION-Song sucht, sollte sich noch 'Silver Moolight' anhören. Durch seine hymnenhafte Melodie sticht dieser klar aus dem Album heraus und auch die Nutzung von Growls macht ihn zur stärksten Nummer auf der Scheibe. Gegen Ende gesellt sich noch das Orchester dazu und veredelt das Ganze noch einmal.
Mittlerweile hat es die Band auch in die heimischen Diskotheken geschafft und es wundert mich nicht, als bei 'Dangerous' die benötigten Beats und Industrial Sounds ausgepackt wurden, um daraus tanzbare Musik zu machen. Ebenfalls fester Bestandteil im Repertoire der Niederländer sind die Balladen, von denen es mehr als genug gibt. Insgesamt zähle ich drei Stück, die sich von ihrem Aufbau her teils ähneln und durchtränkt sind von süßem Herzscherz (das ist ein Vertipper, den ich unlektoriert lassen muss. Köstlich. - PK). Mal ist es dezent, mal wird ziemlich heftig auf die Tränendrüse gedrückt, aber das gehört einfach dazu.
Mein persönliches Highlight ist das Duett mit der Ausnahmesängerin Tarja in 'What About Us'. Es ist als hätte irgendjemand meine stummen Gebete aus meiner Jugendzeit erhört. Zwei begnadete Sängerinnen, die zugleich auch meine damaligen Idole waren, sind auf einem Song vereint. Jetzt ist nur die Frage, ob bei zwei Sängerinnen nicht eine zu viel ist? Ohne mit der Wimper zu zucken, würde ich behaupten das Tarja gesanglich die Bessere ist. Doch bei dem Duett wirkt ihre Stimme etwas in den Hintergrund gedrückt und es klingt teilweise auch so, als müsste sie sich sogar zurücknehmen.
Wenn ich die Möglichkeit hätte einen aus der Tracklist zu verbannen, wäre das 'And We Run'. Ich befürworte grundsätzlich Experimente, aber mit Rap kann man mich jagen. Da wurde eine Grenze überschritten, die ich einfach nicht akzeptieren kann und es gibt keine versöhnlichen Worte. Ich erspare mir an dieser Stelle weitere Erläuterungen, denn schließlich gibt es genügend Songs, die mir eher zusagen.
Mit "Hydra" haben meine alten Idole es wieder geschafft, dass WITHIN TEMPTATION-Fieber in mir auszulösen, denn es gelingt ihnen den Spagat aus altbekannten Elementen und neuen Inspirationsquellen zu meistern.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le