WOE UNTO ME - Among The Lighted Skies The Voidness Flashed
Mehr über Woe Unto Me
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Solitude Productions
- Release:
- 29.09.2017
- Triptych: Shiver, Shelter, Shatter
- Of Life That Never Showed Its Face
- I Come To Naught
- Breath Of A Grief
- Drawn By Mourning
- In A Stranglehold
- Leave Me To My Sorrows
- Along Came The Imminence
- Fall-Dyed Lament
- A Year-Long Waiting
- My Joy Lies Behind
- The Snide Sun
Ein unglaublich faszinierendes Meisterwerk
Eigentlich muss man den Mannen von WOE UNTO ME kompletten Wahnsinn unterstellen. Und gerne auch Naivität. Und wenn man es ganz drastisch ausdrücken will, könnte man fast behaupten, die Herren seien völlig durchgedreht. Denn welcher Truppe gelingt es schon, mal eben so aus dem Stegreif zwei Stunden mit sphärisch ansprechender, musikalisch anspruchsvoller und inhaltlich total facettenreicher Musik zu füllen, ohne dabei auch nur einen einzigen Moment Gefahr zu laufen, in langatmige Strukturen zu verfallen? Und welche Band geht diesen direkten Weg und verschießt ihr komplettes Pulver, obschon sie eigentlich Material für mindestens zwei, vielleicht aber auch drei Alben in der Hinterhand hat?
Natürlich muss man diese kritischen Anmeerkungen mit dem entsprechenden ironischen Unterton zur Kenntnis nehmen, denn in der Summe ist "Among The Lighted Skies The Voidness Flashed" ein herausragendes Meisterwerk, das nicht nur quantitativ in andere Dimensionen vorstößt, sondern auch in Sachen Atmosphäre Pforten öffnet, zu denen nur wenige Bands den richtigen Schlüssel haben.
Gestaltet sich der erste Silberling alleine schon als monströses Epic-Doom-Monster, das neben flehenden, depressiven Annäherungen an den extremen Bereich, melodischen Glanztaten und abwechslungsreich präsentierter Brachialität auch noch die Ruhe weg hat, exotische Elemente wie ein Saxophon einzuführen, ist Scheibe Nummer zwo ein grandioser Tribut an die melancholischen Grandiositäten von OPETH und EMPYRIUM, ein düsteres, cineastisch anmutendes Meisterstück der Introvertiertheit und letztendlich auch eine emotionale Werkschau, die nicht nur einmal wohlige Gänsehaut erzeugt. Nummern wie das rein akustische 'Fall-Dyed Lament' und das eindringliche 'A Year-Long Waiting' sind das geistige Pendant zu vorangegangenen Monumentalkompositionen wie 'Drawn By Mourning' und 'Of Life That Never Showed Its Face', die lediglich vom ungeheuer vielseitigen 'I Come To Naught' noch übertroffen werden können. Feeling und kompositorisches Genie verschmelzen hier zu einem permanent nachhallenden Magnum Opus, das selbst in Kreisen der langsamen Töne einzigartig erscheint. Bereits mit dem direkten Vorgänger haben diese Weißrussen ein Ausrufezeichen gesetzt; mit "Among The Lighted Skies The Voidness Flashed" übertreffen sie jedoch nicht nur sich, sondern auch die gesamte Konkurrenz um Längen. In Sachen Epic Doom ist diese Platte absolute Referenz - vielleicht sogar im gesamten bisherigen Jahrzehnt. Höchstnote!
Anspieltipps: Of Life That Never Showed Its Face, I Come To Naught, A Year-Long Waiting
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes