WRAITHCULT - Gestalt
Mehr über Wraithcult
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Trollzorn (Soulfood)
- Release:
- 20.09.2013
- Cold Moon
- The Emptiness
- Staggering Vision
- EVP
- Nine Wounds
- Serpent Sacrifice
- Prophet Deceiver
- Gestalt
- Miasma of a Thousand Truths
Die schwarze Flamme brennt
HELFAHRT ist Geschichte, hier kommt WRAITHCULT. Doch ist die neue Band kein direkter musikalischer Nachfahre - die Pagan-Anteile sind verschwunden und machen der nordischen Raserei der 90er Platz, sodass wir es auf "Gestalt" mit einem reinrassigen Black-Metal-Album zu tun haben. Das passt gut ins Programm von Trollzorn Records, wo auch die Vorgängerband unter Vertrag stand.
Die "Gestalt" ist eigentlich schon eine ganze Weile alt, im Februar 2012 war Kollege Julian im Studio der Finsterheimer, um die neuen Töne der bayrischen Black-Metal-Hoffnung zu begutachten. Wie dem auch sei, das ändert nichts an der Qualität, die uns der WRAITHCULT hier entgegenknallt. Gerade im traditionell-veranlagten Black Metal springt schon die ein oder andere Band gerne mal über die Aufmerksamkeits-Schippe, weil im Underground einfach viele Bands das gleiche machen.
Das gilt für dieses Exemplar nur eingeschränkt - natürlich bewegt man sich augenscheinlich nicht au der Komfortzone, wenn die großen norwegischen Vorbilder Pate standen. Doch Vorsicht, hier gibt es mehr zu entdecken! "Gestalt" knallt zwar in einer alles verachtenden und boshaften Manier aus den Lautsprechern, Einheitsbrei ist trotzdem out. Neben den zu erwartenden Hochgeschwindigkeitsattacken regiert hier besonders das doomig-schwarze Midtempo, das man von SATYRICON und DARKTHRONE kennt und das in seinen Variationen "Gestalt" zu einem richtig spannenden Album macht. Hier und da wird der geneigte Hörer auch erkennen, dass man dem Proto Black Metal á la CELTIC FROST frönt und eine Vorliebe für das schwedische Untergangskommando DISSECTION hegt. Kein Wunder, spielen zwei der Bandmitglieder doch bei den Schweden-Worshippern von THULCANDRA. Tolle Gitarrenarbeit, die sich nicht bloß auf stumpfes Riffing beschränkt, ist hier bereits vorprogrammiert.
So komme ich zu dem Fazit, dass "Gestalt" ein Album ist, das im Genre der Fortschrittsverweigerer keine Wünsche offen lässt. Trotz guter Produktion regiert hier der Hass und man spürt gelegentlich sogar einen Hauch nordische Brise im Nacken wehen. Alles richtig gemacht!
Anspieltipps: Serpent Sacrifice, Gestalt, Staggering Vision
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher