WRATH - Viking
Mehr über Wrath
- Genre:
- Black/Pagan Metal
- Label:
- Einheit Produktionen / Soulfood
- Release:
- 05.09.2005
- Pagan Hordes
- Viking
- No Mercy
- Spirits Of darkness
- Beast Of The Darkwoods
- Grey Skies
- The Forgotten Forest
- Visions Of Time
- Moonlit Forest Path
- Germanic Tribes
- Dreams Of A Return
- Whispers From The Ancients
- March Of The Valkyrie
Warum könnte eine Black-Metal-Band folgenden Satz in ihr Booklet schreiben? "This recording is dedicated to the Germanic [sic!] Black Metal Scene." Eine Antwort auf diese Frage könnte lauten: Um eben die deutsche Black-Metal-Szene zu grüßen und zu ehren. Im Falle von WRATH ist der Spruch aber wohl eher als eine Art Hilferuf zu verstehen: "Bitte, liebe deutsche Black-Metal-Musiker zwischen dem Alpenvorland und dem Wattenmeer, bitte helft uns - wir nehmen unser Album nur deswegen auf, um euch zu zeigen, wie viel Nachholbedarf wir noch besitzen."
Ob sich jemand finden wird, nach einer Scheibe wie "Viking" noch Nachhilfeunterricht zu geben? Eher nein, denn WRATH machen einfach zu viel falsch. Die Misere beginnt beim Sound ihrer Black-Metal-Mugge - Jungs, wir leben nicht mehr in Zeiten, in denen es cool ist, einfach seinen Kassettenrekorder mit in den Proberaum zu bringen und dann auf Record zu drücken ...! Ja, der Klang dieser Scheibe erinnert am Anfang durchaus manchmal an alte DARKTHRONE - nur, dass die norwegischen Könige dazu noch Feeling besaßen. Doch solch ein Gefühl für mitreißende Teufelsmelodien fehlt bei WRATH in den allermeisten Teilen ihres reichlich 50 Minuten langen "Werks". Denn wo sollen solche saftigen Hörstücke auch stehen? Denn, oh Graus, die Scheibe besteht ab Song Nummer Acht - zu diesem Zeitpunkt sind erst knapp 20 Minuten vorbei - komplett aus Keyboard-Gedudel, wie es aktuelle BURZUM-Scheiben auch nicht schlechter machen.
Im Klartext: 30 Minuten lang hört ihr eine Entspannungs-CD, keine Wikinger-Musik, wie es der Name der Platte verheißt. Echte Nordmänner hätten Leute verdroschen, die ihnen solch abgewrackte und ab diesem Zeitpunkt völlig steril klingende Keyboard-Rotze angedreht hätten. Bleiben also die hörbaren 20 Minuten Black Metal am Anfang - und auch hier hat wohl jeder (!) Fan schon aufregendere Kompositionen genossen. Okay, es ist ganz gut, ja, aber eben doch nur durchschnittlich, was WRATH da bieten - so die Richtung FORGOTTEN WOODS, alte BURZUM, dazu DARKTHRONE-Style. Doch dazu dieser Sound?! Er klingt einfach mies. Und die Stücke sind zum Teil zu langatmig ...
Nein. Es lohnt sich nicht, weiter über diese Scheibe zu schreiben, besonders wegen der halben Stunde Verarsche am Ende. Also, lasst euch nicht vergackeiern, wenn für dieses Album mit klingenden Namen wie BURZUM oder DARKTHRONE geworben wird. Denn es gibt wesentlich bessere Bands im deutschen Black-Metal-Untergrund: LUNAR AURORA, TRIMONIUM, MORRIGAN ... WRATH dagegen ... Nein, sonst wird dieser Text noch unfair. Bitte wieder zurück in den Proberaum, weitermachen und fleißig üben ...
Anspieltipps: keine
- Redakteur:
- Henri Kramer