XANDRIA - Kill The Sun
Mehr über Xandria
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Drakkar/BMG
- Release:
- 05.05.2003
- Kill The Sun
- Mermaids
- Ginger
- She´s Nirvana
- Forever Yours
- Casablanca
- So You Disappear
- Wisdom
- Isis/Osiris
- Calyx Virago
Bewanderte auf dem Gebiet erotischen Spielzeugs wissen: Ein nicht gerade kleiner Betrieb, angesiedelt im amerikanischen San Francisco, bietet schon seit geraumer Zeit unter dem Namen "Xandria" seine stimulierenden Waren feil. Konkurrenz - zumindest was die Namengebung angeht - kommt nun aus dem nordrhein-westphälischen Bielefeld, und zwar in Form einer 2001 gegründeten Gothic Metal-Band, die sich wissentlich oder auch nicht ebenfalls den Titel XANDRIA gab. Mit jugendgefährdenden Inhalten und triefenden Sexualfantasien hat die Musik von Lisa (Gesang), Marco (Gitarre, Keyboards), Philip (Gitarre), Roland (Bass) und Gerit (Drums) aber gar nichts am Hut, vielmehr sind Parallelen bei LACUNA COIL, WITHIN TEMPTATION oder früheren THE GATHERING zu suchen. Atmosphärischer Metal mit erdiger Gitarrennote und emotionsgespickten Keyboardvibes ohne unnötigen Kitsch und Bombast, dafür mit einer überaus betörenden weiblichen Singstimme gesegnet, die sowohl Leidenschaft als auch Verletzlichkeit bestens umzusetzen weiß. Und aus diesen Gegebenheiten kristallisiert sich im Verlauf des vorliegen Debüts "Kill The Sun" auch das große Plus der Band heraus: XANDRIA überladen ihre Songs nicht wie andere Genre-Kollegen mit x Effekten, pompösen Melodieverstrickungen oder komplizierten Arrangements, sondern setzen auf die einfache Schönheit und Eingängigkeit der Musik. Dass die zehn gebotenen Stücke aufpeppende Gimmicks absolut nicht brauchen, kann man bereits dem Opener 'Kill The Sun' entnehmen, der es auf Anhieb schafft, den Hörer in die XANDRIA'schen Welten mitzunehmen, in denen es gerne rocken ('Kill The Sun', 'She's Nirvana', 'Casablanca', 'Wisdom') oder auch mal besinnlich ('Ginger', 'Forever Yours', 'Calyx Virago') zugehen darf. Dabei bauen die Songs einen derartig charismatischen Spannungsbogen auf, dass man gar nicht glauben möchte, ein Erstlingswerk vor sich zu haben, so ausgereift und professionell machen sich die zehn Sonnentöter-Werke, zwischen denen sich beim besten Willen kein Aussetzer entdecken lässt.
Selten erlebt, dass eine Band gotisch-metallischer Gangart schon auf ihrem Debüt ein solch hohes Niveau an den Tag legt, bei dem auch ohne Überfrachtungs-Schnickschnack die Abwechslung alles andere als zu kurz kommt. Halten die Fünf auf ihren kommenden Veröffentlichungen die Messlatte weiterhin so hoch wie auf "Kill The Sun", dann ist von den Bielefeldern mit Sicherheit noch einiges zu erwarten.
Anspieltipps: Kill The Sun, Ginger, Wisdom
- Redakteur:
- Kathy Schütte