(ORIGINAL) IRON MAIDEN, THE - Maiden Voyage
Mehr über (Original) Iron Maiden, The
- Genre:
- Psychedelic rock / Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rise Above Records
- Release:
- 27.07.2012
- God Of Darkness
- Falling
- Ned Kelly
- Liar
- Ritual
- CC Rider
- Plague
- Ballad Of Martha Kent
Die echten(?) IRON MAIDEN
Was wäre wohl geschehen, wenn THE (ORIGINAL) IRON MAIDEN zur Jahrzehntwende 1970 mit ihrem teils bizarren, teils auch wirklich sehr klassischen Blues-Rock-Sounds einen vergleichbaren Erfolg hätten feiern können, wie die Herren Iommi und Osbourne kurz darauf? Wären die offiziellen Gründerväter des Heavy Metals dann aus einer anderen britischen Stadt gekommen als aus der Industriemetropole Birmingham? Würde das heutige MAIDEN-Maskottchen unter anderer Flagge tanzen? Und wären Bands wie eben jene von Steve Harris und Co. heute tatsächlich so groß geworden?
Die Antworten auf diese Fragen werden sich natürlich nie finden lassen, wohl jedoch die Bestätigung dafür, dass wirklich jeder Mensch zu seinen 15 Minuten Ruhm kommen wird. Bei den Herren von THE (ORIGINAL) IRON MAIDEN hat es eben nur ein wenig länger gedauert als es heutzutage handelsüblich ist. Das offizielle Debütalbum "Maiden Voyage" war lange Jahre in den Archiven verstaubt, bis sich Rise-Above-Labelchef Lee Dorrian erneut auf die Suche nach einem außergewöhnlichen Release machte und bei dieser verstaubten Perle fündig wurde.
Doch was hat der CATHEDRAL-Frontmann in "Maiden Voyage" gesichtet? War es lediglich der Fund eines alten Schinkens, der perfekt in die derzeitige Okkult/Retro-Geschichte hineinpasst und den Hype bedient? War es lediglich das Obskure, Schräge, was ihn gereizt hat? Oder war Dorrian wirklich einzig und alleine vom musikalischen Output seiner Landsleute überzeugt? Ein intensiver Lauschangriff lässt schließlich vermuten, dass tatsächlich ausschließlich die kompositorischen Qualitäten der vier Herrschaften ausschlaggebend waren, gerade wenn man die psychedelisch gefärbten Longtracks 'Liar' und 'Ballad Of Martha Kent' in Augenschein nimmt, die hier und dort schon mit Elementen hantieren, die auf späteren SABBATH-Alben entscheidende Faktoren werden sollten. Aber auch der bluesige Touch in Nummern wie 'CC Rider' und 'Ned Kelly' ist sehr ansprechend, zumal hier wirklich noch kein billiger Retro-Quatsch dargeboten wird, sondern der Ursprung von der Pike auf. Dass 'Ritual' und 'God Of Darkness' schließlich genau jene Schiene fahren, die heute erfolgreich von Gruppen wie THE DEVIL'S BLOOD und BLOOD CEREMONY bedient wird, zeigt am Ende, wie zeitlos das ist, was THE (ORIGINAL) IRON MAIDEN damals erschaffen haben - und unterm Strich auch, dass Dorrian entgegen erster Befürchtungen hier einen echten Schatz hervorgekramt hat, der das zuletzt sinkende Rise-Above-Schiff wieder auf Kurs bringt. Selbst der Transfer des relativ betagten Materials ist prima gelungen und bekommt nicht die leider oftmals übliche sterile Note einer CD-Pressung - ergo: Alles richtig gemacht, Mr. Dorrian!
Anspieltipps: Ned Kelly, CC Rider, Ballad Of Martha Kent
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes