(THE EXALTED) PILEDRIVER - Metal Manifesto
Mehr über (The Exalted) Piledriver
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Northern Storm Records
- Release:
- 31.10.2008
- From Ashes Arise (Intro)
- Blood Bath
- I'm The One
- Metal Manifesto
- Last Day Of The Weak
- Volatile
- When I Saw Your Face
- Battle Axe
- God You're Stupid II
- Unsuck My Cock
- The Things I Give
- Road Pigs
Der Pile Driver aus den glorreichen Achtzigern ist zurück! Mit einem gut gemachten, sauber produzierten Scheibchen, das in dieser Form nicht zur erwarten war. Kutte rausholen!
Es geschehen noch Zeichen und Wunder, möchte man sagen. Denn über dreieinhalb Jahre seitdem Metal-Traditionalisten den Klängen des "Metal Manifesto"-Demos von (THE EXALTED) PILEDRIVER (kurz: PILEDRIVER) im WWW lauschen dürfen, können wahre Maniacs nun endlich das lang ersehnte Reunion-Album der Band um Gord "Pile Driver" Kirchin in Händen halten (siehe hierzu auch dieses Interview mit dem Frontmann).
Mit "Metal Inquisition" sicherte sich Gord Kirchin seinen Platz in der Metalgeschichte, der mit dem eilig eingezimmerten Zweitwerk "Stay Ugly" nur unzureichend untermauert wurde. Was kann man von einem Album erwarten, dessen Vorgängerwerk schlappe 22 Jahre zuvor veröffentlicht wurde? Würden sich PILEDRIVER selbst demontieren oder ein zweites "Metal Inquisition" eintrümmern?
Ein Album wie "Metal Inquisition" nehmen die meisten Bands nur ein einziges Mal in ihrer Laufbahn auf. Und so verhält es sich auch mit PILEDRIVER. Dennoch kann ich in jeder Hinsicht Entwarnung geben: "Metal Manifesto" ist aus meiner Sicht ein würdiges PILEDRIVER-Werk geworden, das gutklassig knallt und außerdem das Zweitwerk "Stay Ugly" qualitativ deutlich hinter sich lässt.
Nach einem kurzen Intro knallt das vom Demo bekannte 'Blood Bath' dem ergebenen Hörer mit schneidendem Riffing bei kristallklarem Sound entgegen. Die Doublebass böllert, es groovt, und Gord Kirchin hat sein Handwerk nicht verlernt. Bluesig und rau verleiht er mit seinem Timbre PILEDRIVER ein recht unverwechselbares Trademark. Mit dem Titeltrack 'Metal Manifesto' gibt es eine künftige Bandhymne für die Lauscher, die schon seit einiger Zeit fleißig bei Konzerten von Gord und seinen untoten Vasallen mitgeshoutet wird.
Glücklicherweise haben PILEDRIVER mitnichten ein Midtempo-lastiges Album eingespielt. Der runderneuerte Demotrack 'Volatile', aber auch 'Last Day Of The Weak' und das aggressive 'Unsuck My Cock' (hier klingt man gar thrashig) sind massive Keulenschläge geworden, bei denen die Bude gehörig wackelt. Gerade bei den beiden zuletzt genannten Stücken drückt man in Sachen Speed kräftig auf das Gaspedal. Aber auch Groovegranaten wie das mit schroffen Riffs gespickte 'The Things I Give' oder das Rock'n'rollige 'Battle Axe' lassen das 80er-Feeling aufleben, dass es eine helle Freude ist!
Unter den Stücken - die zum überwiegenden Teil nur knapp über drei Minuten lang sind - befindet sich kompositorisch kein Ausfall, so dass hier eine knappe dreiviertel Stunde Kuttenparty aus dem Bilderbuch angesagt ist. Die Gitarrensoli und Riffs sitzen und machen stets Laune, zumal die PILEDRIVER-Jungens nichts von überflüssigen Mätzchen halten. Auf einer Zehner-Skala würde ich objektiv mindestens siebeneinhalb von zehn Zählern für "Metal Manifesto" vergeben. Subjektiv würde ich gar achteinhalb Punkte zücken, da dieses Scheibchen auch nach etlichen Rotationen einfach Spaß macht.
Produziert wurde das Album von Gord Kirchin, während kein geringerer als Neil Kernon (u.a. QUEENSRYCHE und NEVERMORE) für den Mix verantwortlich zeichnete. Und dieses Team hat satte Arbeit geleistet, denn "Metal Manifesto" hat einen schneidenden, transparenten Sound, der keine Wünsche offen lässt.
Die Aufmachung des Booklets ist leider etwas mager und das Cover-Artwork kann man mit einem Schmunzeln quittieren, aber es zeugt zumindest von Selbstironie. Kaum der Rede wert ist allerdings die in der Special Edition enthaltene dreistündige Bonus DVD, die PILEDRIVER auf ihrer 2007er Europa-Tour ("Auf großer Fahrt") begleitet. Die Bildqualität der DVD entspricht lediglich Bootleg-Niveau, da die Aufnahmen mit einer Handkamera von den Bandmitgliedern gefertigt wurden. Wer also dazu geneigt ist, sich doch die Special Edition zuzulegen, dem sei folgendes gesagt: Lohnt sich nicht.
Sehr wohl lohnen wird sich meiner Einschätzung nach die Anschaffung von "Metal Manifesto" für echte Fans. Wer die Bootlegs von "Metal Inquisition" und "Stay Ugly" in seinem Schrank hat, der sollte einige Ocken zusammenkratzen, um sich das nunmehr vorliegende Reunion-Werk zuzulegen. Gerade auch deshalb, weil Gord Kirchin einer der letzten ist, dem man unterstellen könnte, die Fans abzocken zu wollen. Nichts liegt diesem Mann ferner. Support the Underground! "We're The Metal Inquisition...We Sentence You To Death!".
Anspieltipps: Metal Manifesto, Blood Bath, Volatile, Last Day Of The Weak, Battle Axe
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin Loga