ÆNIGMATUM - Deconsecrate
Mehr über Ænigmatum
- Genre:
- (Technical) Death Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 20 Buck Spin
- Release:
- 13.08.2021
- Forged From Bedlam
- Undaunted Hereafter
- Disenthralled
- Fracturing Proclivity
- Floods Within A Splintered Cortex
- Larker, Sanguine Phantom
- Despot Of Amorphic Dominions
- Animus Reflection
Ein Death-Metal-Highlight 2021
Freitag, der 13. und die Hölle öffnet ihre Tore. Bereits der erste Bote 'Forged From Bedlam' macht keine Gefangenen und reisst direkt alles nieder, was nicht sofort die Flucht ergreift. Es gibt tatsächlich wenig aktuelle Songs, die einen so unheilvollen Tag besser einleiten könnten als der Opener des neuen ÆNIGMATUM-Knallers "Deconsecrate". Brutal bis in die Fußspitzen und mit geschmackssicheren Melodien im Gepäck ist dieser Song wirklich eine kleine Offenbarung. Was für ein Bass-Sound.
Auch der zweite Streich 'Undaunted Hereafter' klingt fantastisch. Die Rhythmus-Abteilung bleibt herrlich präsent und die Gitarren-Fraktion liefert feinste Kost. Auch wenn die restlichen sechs Songs nicht mehr ganz an dieses Level anschließen können, bewegen sie sich immer noch im gehobenen Niveau und dürften keinen Fan von 90er Göteborg-Sound im modernen Gewand enttäuschen. Dafür sind die Jungs technisch und insbesondere im Zusammenspiel einfach zu stark.
Da passt es auch wie die Faust aufs Auge, dass der Gesang von Kelly McLaughlin sich ebenfalls wunderbar in die Szenerie einfügt. Aber trotz seiner guten Leistung fällt er gegenüber seinen Kollegen und seiner eigenen Gitarrenarbeit etwas ab und erinnert mich an das DREAM THEATER-Dilemma von einem guten Sänger "verloren" zwischen Weltklassemusikern.
Doch leider bleibt mir nichts anderes übrig, als etwas auf die Euphoriebremse zu treten. Für mich ist es dann auf Albumlänge doch ein wenig zu gleichförmig und nicht variantenreich genug. Besonders schade ist das bei 'Larker, Sanguine Phantom', das das Versprechen, welches einem mit dem instrumentalen, leicht orchestralen 'Floods Within A Splintered Cortex' gegeben wird, nicht einlöst.
Gerade nach dem Doppelschlag zu Beginn hätte man in der Albummitte und nach so bombastischer Einleitung doch ein Höllenfeuerwerk erwartet. Dafür fehlt dem sperrigen Sechsminüter jedoch der Killerinstinkt.
So knüppelt sich ÆNIGMATUM 2021 zwar nicht so in mein Herz wie 2020 NECROPHOBIC mit dem herausragenden "Dawn of the Damned", aber für einen Spitzenplatz im Todesstahl dieses Jahr dürfte es trotzdem reichen, da die positiven Aspekte deutlich überwiegen und sich bis auf ASPHYX qualitativ auch nichts vergleichbares präsentiert hat.
Apropos positiv. Ich muss auf jeden Fall noch das Albumcover erwähnen, welches einen quasi schon zum LP-Kauf nötigt. Dieses an Lovecraft erinnernde Motiv fängt die Musik kongenial ein und wertet das Album nochmal deutlich auf.
Also hört auf zu streamen und stellt euch dieses kleine Kunstwerk ins Regal.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal