American Nightmare - Der amerikanische Alptraum
- Regie:
- Adam Simon
- Jahr:
- 2000
- Genre:
- Dokumentarfilm
- Land:
- Kanada
- Originaltitel:
- The American Nightmare
1 Review(s)
25.02.2007 | 13:30DVD-Info
Ton: Deutsch - Dolby Digital 2.0 | Englisch - Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch (optional)
Bild: 16 : 9 (1:1,85 anamorph)
Lfz.: ca. 75 Min.
Extras: Trailer, Regisseur-Biographien, Special: Kulturtechnik. Splatterfilm, Bodies That Splatter & DEUTSCHES KETTENSÄGENMASSAKER, animiertes Hauptmenü, EPIX-Trailer-Show
FSK: Keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Epix
Zum Inhalt
"The American Nightmare - Der Amerikanische Alptraum" gehört zu den Werken, die zu Unrecht wohl immer ein Dasein unter "ferner liefen" führen werden. Die Dokumentation, die sich vordergründig mit der Geschichte des amerikanische Horrorfilms beschäftigt, hat nämlich durchaus ein sehr ernstes Anliegen, das gerade in der heutigen Zeit und aufgrund der relativ offensichtlichen Parallelen Gehör finden sollte.
"The American Nightmare" schildert nicht nur die Entwicklung des amerikanischen Horrorfilms von den späten 60-ern bis in die frühen 80-er, sondern macht auch deutlich, dass hier Zeitgeschehen als Inspiration gedient hat. Von den blutigen Schlachtfeldern Vietnams, von Truppen der Nationalgarde, die mit Knüppeln und Schusswaffen gegen friedliche Demonstranten eingesetzt wurden, von den Spannungen des Kalten Krieges ... vor allem aber von deren Auswirkungen auf die "jungen Wilden", jene Filmemacher also, die mit ihren Werken eine ganze Generation beeinflussen sollten - von all dem berichtet diese Dokumentation.
In Interviews beschreiben Regie-Ikonen wie George A. Romero ("Dawn Of The Dead"), John Carpenter ("Halloween", "Die Klapperschlange"), Tobe Hooper ("Texas Chainsaw Massacre"), Wes Craven ("Scream"-Trilogie) oder David Cronenberg ("Scanners", "Die Fliege") und der u.a. als Make-Up-Artist und Effekt-Spezialist bekannt gewordene Tom Savini ("Night Of The Living Dead", "Maniac") ihre Eindrücke und Erfahrungen, ihre Intentionen und auch ihre Motivation. Im Falle Savinis etwa haben die in Vietnam gemachten Erfahrungen mit allerlei Gefechtsverletzungen die Grundlagen geschaffen für die bisweilen beklemmend realistischen Wunden, Verletzungen und Verstümmelungen, welche er seitdem in zahlreichen Werken umgesetzt hat.
Starke Nerven sind bei dieser Dokumentation Pflicht, denn zahlreiche Filmausschnitte, gerne auch aus Werken, die in Deutschland indiziert oder gar verboten sind, werden mit originalen Aufnahmen der damals ständig präsenten realen Gewalt kombiniert. Im direkten Vergleich fiktiver und realer Gewalt beginnt man dann auch, die Macher - und damit oftmals auch die Filme - erst zu verstehen und zu erkennen, dass in vielen Fällen (bizarre) Unterhaltung bestenfalls vordergründiges Motiv war.
Fazit
Wie eingangs erwähnt, wird "The American Nightmare" wohl kaum jemals die Beachtung zuteil werden, die der Film verdient. Das mag daran liegen, dass er sich mit einem Genre beschäftigt, dass die meisten von Haus aus als minderwertig abtun oder daran, dass die Darstellungen bisweilen krasser Splatter- und Schockeffekte durchaus einen stabilen Magen oder zumindest ein gehärtetes Nervenkostüm erfordern.
Wer sich aber für das Genre des Horrorfilms interessiert, wer bereit ist zu akzeptieren, dass das Genre in den Anfängen eine Ausdrucksform politischen Protestes war, der muss diese Dokumentation gesehen haben. So schockierend die Filmausschnitte sind, so ehrlich und offen zeigen sich ihre Macher.
- Redakteur:
- Sebastian Hirschmann