Black Cadillac
- Regie:
- John Murlowski
- Jahr:
- 2007
- Genre:
- Horror
- Land:
- U.S.A.
- Originaltitel:
- Black Cadillac
1 Review(s)
20.03.2007 | 11:17Handlung:
Nach einer ausgelassenen Feier in einem Club wollen sich die beiden Brüder Robby und Scott sowie ihr Freund C.J. wieder auf den Heimweg machen. Doch schon nach kurzer Zeit werden sie von einem schwarzen Cadillac verfolgt, und auch als sie den gestrandeten Sheriff Charlie mitnehmen, scheint das Unglück kein Ende zu nehmen.
Kritik:
Es gibt Wörter, die prophezeien von Anfang an einen schlechten Film. "Nach einer wahren Begebenheit" ist so ein Beispiel. Wie man sich doch täuschen kann. Denn der Gedanke, dass drei Jugendliche, die von einem Cadillac verfolgt werden, nicht von einem Klischee ins andere hüpfen, verschwindet, nachdem auch nach dreißig Minuten immer noch keiner von den Jungs gestorben ist. Und auch sonst überrascht der Film durch erstaunlich gute Qualität. Die Figur des Cadillacs als eine Art "weißer Hai" weiß zu überzeugen, ebenso wie die dialogreichen Zwischensequenzen, die sich zum Glück nicht in platten Zeitüberbrückungsversuchen ergeben. Auch passiert während der Flucht vor dem Cadillac mehr als man erwartet. Keiner verlässt das Auto, nur um dann "zufällig" überfahren zu werden, nein, man versucht alles, um lebend aus der Sache heraus zu kommen.
Auch die drei Freunde sind gut gelungen, wenn auch etwas platt. Wir haben den Helden, den Witzbold und die Jungfrau, alle perfekt dargestellt und irgendwie trotzdem liebenswert. Jeder von ihnen stellt einen Teil in der Gruppe und sorgt für die entsprechende Spannung. Der eine ängstigt die Gruppe, der andere heitert sie auf, und der letzte ermutigt sie zum Kampf. Nicht neu, aber funktioniert.
Was leider sehr stört, ist die miese Synchronisation. Da ich die Stimmen nur aus PC-Spielen kenne, kann ich mir schon denken, dass mangelnde Übung für das lippenasynchrone Sprechen schuld sind, was aber leider nicht die schlechte Tonqualität entschuldigt. Und auch wenn man sich den Film im Original anschaut, nerven immer noch dieselben Hintergründe. Verschneiter Wald weiß halt doch nicht neunzig Minuten am Stück zu begeistern. Dass sich im Film jede Menge Ungereimtheiten eingeschlichen haben, war zu erwarten und ist auch entsprechend zu verschmerzen.
DVD:
Auf die DVD haben es zwar wenige Sachen geschafft, aber dafür sehr brauchbare, neben den Originaltrailern gibt es auch die "Deleted Scenes", Audiokommentare vom Regisseur, dem Drehbuch-Autor und dem Produzenten, genau die Extras, die mich damals von VHS-Käufen abhielten.
Fazit:
Für einen Film, den man allein vom Untertitel sofort in die Mülltonne gegeben hätte, macht sich "Black Cadillac" gut, sehr gut sogar. Der Horror ist stimmig, die Idee halbwegs originell, und obwohl ich mir schwer vorstellen kann, dass so was tatsächlich passiert ist, machten die Begleitumstände so einer Aussage, wie etwa ein sehr geringer Bodycount, den Film sehr viel besser als ein typischer Splatterfilm. Mit der miserablen Synchro muss man leben oder man schaut einfach nicht auf die Lippen, und da sogar die Schauspieler eine gute Arbeit ablegen, sollte man "Black Cadillac" durchaus eine Chance geben.
- Redakteur:
- Lars Strutz