Ragnarök - The Animation (Vol.5)
- Regie:
- Seiji Kishi
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
19.08.2007 | 14:25Story
Nach seiner Ausbildung kehrt Roan zu den Gefährten zurück, um ihnen im Kampf gegen Keough beizustehen. Gerade noch rechtzeitig greift er ein und beschützt den schwer angeschlagenen Iruga vor größeren Wunden. Doch der erste Triumph hält nicht lange an; die dämonische Elfin stellt ihren Kontrahenten eine Falle und fordert erneut Roans volle Konzentration.
Nach der harten Schlacht im Turm trennen sich die Wege der Gefährten erneut; Yufa zweifelt an sich und ihren Fähigkeiten und beschließt, ihre Ausbildung zur Priesterin zu Ende zu bringen. Iruga und Judia ziehen sich ebenfalls zurück, um die starken Verletzungen des Kampfes gegen Keough ausheilen zu lassen. Und auch Takius ist zu stark mit sich selbst beschäftigt, um an der aktuellen Mission konzentriert mitzuwirken. Noch immer steht sie unter dem weit reichenden Einfluss ihres ehemaligen Meisters Zaphyr, traut sich nicht, sich seinen Befehlen zu widersetzen. In ihrem Gewissenskonflikt hat sie jedoch kaum Zeit, lange zu überlegen, welchem Weg sie folgen möchte. Die Bedrohung, gegen die Roan verzweifelt ankämpft, fordert ihren Tribut – und Takius ist ein entscheidender Baustein in diesem Komplex.
Meine Meinung
In den Folgen 15-17 kommen insbesondere diejenigen auf ihre Kosten, die bereits seit einiger Zeit dem gleichnamigen Rollenspiel treu verhaftet sind und ein besonderes Faible für die Kampfszenen innerhalb der Animationsserie zu “Ragnarök“ haben. Vor allem in der ersten Episode “Keine Sorge, ich bin bei euch“ wird ohne Unterlass gekämpft und mit Zaubersprüchen umher geschmissen, was leider aber auch zur Folge hat, dass die eigentliche Handlung im Schlachtengetümmel ein wenig untergeht. Zwischenzeitlich flackern nur noch die Farben der einzelnen Zauber auf, wohingegen die Geschichte nur noch als Beiwerk zur (zugegeben) eindrucksvollen Magie-Demonstration dient. Erst im letzten Drittel der betreffenden Folge geraten die Dinge wieder ins Lot, und man fühlt sich wieder geborgen im Schoße der bislang beeindruckenden Fantasy-Handlung.
Letztere nimmt in der Folgezeit dann auch wieder Fahrt auf, wenngleich schon auffällt, dass die aus dem Online-Spiel bekannten Fähigkeiten immer stärker in den Plot einbezogen werden. Alleine durch die Erstarkung des plötzlich zum Helden mutierten Roan ist für einen Hagel an Zaubersprüchen und Spezialeigenschaften gesorgt, die sich jedoch gottlob immer stärker der eigentlichen Handlung unterordnen. Einen radikalen Wandel, wie zu Beginn noch befürchtet, vollzieht die Regie also nicht.
Dennoch aber ist die fünfte DVD ein deutlicher Schnitt, weil die Gefährten im weiteren Verlauf zum ersten Mal wieder voneinander getrennt werden. Von Selbstzweifeln geplagt, entzieht sich vor allem Yufa der Gruppe und beschließt, fortan als Priesterin ihre eigenen Wege zu gehen. Die Erfahrungen der letzten Wochen haben ihr stark zu schaffen gemacht, und währenddessen hat sie die Überzeugung, sie könne dem Team weiterhelfen, weitestgehend aufgegeben. Ähnliches macht auch Takius durch, die sich aus eigener Initiative nicht aus dem kontrollierenden Schatten ihres Meisters lösen kann und droht, an seinem Einfluss zu ersticken. Dessen bewusst hinterfragt sie ihren momentanen Lebenswandel, fühlt sich aber nach wie vor machtlos – wohl wissend, dass die Zeit des Handelns längst gekommen ist.
Letzten Endes ist es nur Roan, der konsequent seinen Weg geht. Beschwingt durch seine neuen Kräfte und Eigenschaften hat er sich geschworen, der finsteren Bedrohung entgegenzutreten und sich nicht mehr hinter Iruga zu verstecken. Allerdings ist seine neue Entschlossenheit von steten Rückschlägen überlagert. So trifft er gleich mehrfach auf Gegner, deren regenerativen Eigenschaften ihm das Leben zur Hölle machen und ihn schier verzweifeln lassen. Dabei wird ihm immer wieder bewusst, dass er trotz seiner neuen Fähigkeiten auf seine Gefährten angewiesen ist, will er die Finsternis aus Ragnarök vertreiben – aber er soll auch nicht enttäuscht werden.
Im Großen und Ganzen können die anfänglichen Zweifel ob der zu krassen Betonung der Kampfhandlungen im Laufe der drei Episoden Stück für Stück wieder abgebaut werden und weichen zuletzt einem erneut positiven Gesamteindruck. Das Produktionsteam hat einerseits die Hauptgeschichte weiter vorangetrieben, andererseits aber auch sehr große Freiräume für die stetige Ausprägung der Charaktere geschaffen. Durch die zwischenzeitliche Trennung erfährt man viele bislang verborgene Details zu den tragenden Figuren, deren individueller weiterer Weg gleichsam verfolgt und in allen Einzelheiten festgehalten wird. Selbst das Nesthäkchen Maya wird ziemlich umfassend berücksichtigt, wohingegen das Drama um Takius ebenfalls in aller Ausführlichkeit beleuchtet wird.
Die zu Beginn noch verschobenen Prioritäten werden also schlussendlich wieder gerade gerückt, die Handlung indes mit weiteren netten Ideen und insgesamt wieder zufrieden stellend fortgeführt. “Ragnarök – The Animation Vol.5“ ist zwar nicht der stärkste Teil der bisherigen Serie, aber sicher einer, den man keinesfalls verpassen sollte.
- Redakteur:
- Björn Backes