Dark Colony - Saat des Bösen
- Regie:
- Jeffrey Obrow
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- They Are Among Us
1 Review(s)
16.12.2004 | 08:04Horror-Movies werden in den letzten Monaten langsam aber sicher zum Spezialgebiet von e-m-s, und wenn dann noch Mystery-Effekte wie bei "Dark Colony" eingefügt werden, dann fühlen sich Freunde von "Akte X" und Co. ganz schnell in ihrem heimischen Gebiet - was natürlich nicht heißen soll, dass der Streifen von Jeffrey Obrow es auch nur ansatzweise mit der Kultserie aufnehmen kann!
Story:
In Point Ridge, der Heimat des jungen Daniel, gehen seit einiger Zeit seltsame Dinge vor. Seine Schulkameraden verschwinden auf Nimmerwiedersehen von der Bildfläche, Menschen in seinem Umfeld verhalten sich äußerst seltsam und selbst seine Eltern beginnen hinter verschlossenen Türen über Geheimisse zu reden, von denen Daniel zwar etwas ahnt, deren wahre Beschaffenheit er aber vorerst nicht in Erfahrung bringen kann.
Unzählige Fragen nach der wahren Begebenheit und den Hintergründen beschäftigen Daniel, doch mit jeder Antwort tun sich direkt weitere Missverständnisse auf. Erst viel zu spät erkennt Daniel, dass sich hinter der unheimlichen Macht, welche die Stadt beherrscht, eine bösartige teuflische Brut verbirgt, deren Ziele schlimmer sind als all das, was Daniel sich je hätte erträumen können.
Der eingangs erwähnte Vergleich zu "Akte X" beschränkt sich im Endeffekt lediglich auf die mysteriöse Handlung, welche "Dark Colony" umgibt. Zumindest kann man dies von den ersten zehn Minuten des Films behaupten, in denen der Zuschauer mit derart vielen Fakten zugeschüttet wird, dass die Erwartungen an den weiteren Verlauf ins Unermessliche steigen. Da wird von einem seltsamen Geheimnis geredet, ein mysteriöses Buch wird vorgestellt, die verschiedenen Charaktere scheinen alle eine ungewöhnliche Beziehung zueinander zu haben und über all dem scheint eine außerirdische Macht zu stehen, die schließlich für den übersinnlichen Anteil des Streifens steht. Hört sich alles sehr, sehr spannend an, und das ist es anfangs tatsächlich, doch schon allzu schnell verfängt sich "Dark Colony" in einer drögen und undurchschaubaren Storyline, die zudem von einigen wirklich dumpfen Dialogen und nicht bis ins letzte Detail ausgeklügelten Schlüsselszenen überschattet wird.
Die Hintergründe werden indes immer wieder angedeutet, doch immer dann, wenn es ein wenig spannender zu werden scheint und man endlich zu verstehen scheint, was wirklich hinter dem Ganzen steckt, wird die Geschichte in eine unschlüssige, teilweise gar lächerliche Richtung abgedrängt.
Am Ende klärt sich schließlich doch noch alles auf, doch hat man bis dahin schon die Lust am Film verloren, nicht zuletzt weil die Leistung der mitwirkenden Schauspieler auch unterm gängigen Durchschnitt anzusiedeln ist.
Mystery-Thriller gehören eigentlich zu den Filmen, die ich am meisten schätze; sollten sie jedoch mit einer solch schwachen Story wie "Dark Colony - Saat des Bösen" daherkommen, dann wird einem wieder klar, wie groß in diesem Sektor der Unterschied zwischen Independent- und groß angelegten Produktionen ist. Da kann das gestochen scharfe Bild und der wirklich gute Dolby-Digital-5.1-Sound auch nix mehr rausholen; ein schwacher Film bleibt nun mal ein schwacher Film!
- Redakteur:
- Björn Backes