Mahaut
- Regie:
- Krisorn Buranasing
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Action
- Land:
- Thailand
- Originaltitel:
- Maha Aud
1 Review(s)
22.10.2005 | 08:44Story:
Bei einem Kriegsgefecht in einem kleinen Dorf wird die gesamte Infanterieeinheit des Soldaten Ka-jorn getötet. Als einziger Überlebender des Gemetzels findet er an dem von Leichen übersäten Ort ein Baby, welches er aus Mitleid aufnimmt und großzieht. Als der junge Djehn vierzehn Jahre alt ist – Ka-jorn ist mittlerweile zum buddhistischen Glauben konvertiert – wird ihm von seinem Ziehvater ein so genanntes "Mahaut" tätowiert. Dieses Zeichen soll seinem Träger Unverwundbarkeit und Unsterblichkeit verleihen, sofern er frei von Sünde ist und sein Leben tugendhaft führt. Weitere Jahre später – Djehn ist mittlerweile erwachsen – kommt er durch seinen brüderlichen Freund Chai unfreiwillig mit einem Gangsterkartell in Berührung, an dessen Spitze ebenfalls ein "Mahaut"-Träger steht.
Kritik:
Thailand hat jetzt nicht gerade eine übertrieben große Filmindustrie und thailändische Filmemacher haben sicherlich auch nicht die Gelder ihrer Kollegen aus Japan oder China zur Verfügung. Aus diesem Grund sollte man vielleicht im Fall von "Mahaut" auch mit anderen Maßstäben messen, allerdings zeigen thailändische Filme wie erst kürzlich "Angulimala" oder auch "Bangkok Dangerous", dass es vor allem qualitativ durchaus deutlich besser geht – auch dort. Und so fällt mein Urteil auch eindeutig aus: "Mahaut" ist wirklich total daneben gegangen. Man bewegt sich in diesem Actionfilm mit Fantasy-Elementen vom Anspruch her ungefähr auf Höhe von vielen der Streifen, die Jet Li im Westen gedreht hat. Das alleine wäre ja noch halbwegs okay, aber er ist dabei schätzungsweise dreimal schlechter gespielt, fünfmal unspektakulärer und zehnmal klischeehafter. Genau so sieht ein Film aus, der sich am Hollywood-Actionkino orientieren will – und dabei kläglich scheitert, anstatt auf eigene Stärken zu setzen. So etwas macht man auch gerne mal in Deutschland, wo das Ergebnis dann ebenso lachhaft bis peinlich ist.
Die (wenigen) Actionsequenzen in "Mahaut" sind total ohne Tempo inszeniert – wie übrigens der ganze Film; die wirklich schlimmen (aber auch wenigen) Computereffekte sind auf dem Stand der frühen 90er – was mich normalerweise auch nicht so wahnsinnig stört, aber hier sind sie auch noch total sinnlos; und der Look des Films bewegt sich zwischen Albert-Pyun-Filmen ohne Budget und Albert-Pyun-Filmen mit einem geringen Budget. Dass man zusätzlich durch die Löcher in der Handlung kleine Kinder stecken könnte, muss nicht noch gesondert erwähnt werden, oder? Auch die eingestreuten buddhistisch-spirituellen Weisheiten – dem Thai-Buddhismus entstammt auch die Grundidee des Films, dass Tätowierungen eine beschützende Wirkung haben – harmonieren überhaupt nicht mit dem Rest des Streifens und können ihn auch in keiner Weise retten oder aufwerten. Und, meine Herren: Das Finale könnte ich, wenn ich drei Teelichter im Garten aufstellte und dann dazwischen herumspränge, auch nachstellen. Grauenhaft!
Also wirklich: Dies hier ist absolut nix. Und selbst Trash-Freunde dürften bei diesem Film – vielleicht mal abgesehen von dem chargierenden Bösewicht – auch nicht fündig werden.
Es ist ja durchaus löblich, dass seit einiger Zeit vermehrt asiatische Filme in Deutschland veröffentlicht werden, aber Streifen wie "Mahaut" helfen überhaupt nicht, das asiatische Kino auch hierzulande zu etablieren.
- Redakteur:
- Oliver Schneider