Kibakichi - Der Dämonenkrieger
- Regie:
- Tomoo Haraguchi
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Fantasy
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Kibakichi
1 Review(s)
26.10.2005 | 08:06"Kibakichi - Der Dämonenkrieger" ist ein wirklich lustiger Film, obwohl er es nicht sein will. Die Nachbarschaft von Dämonen und Menschen ist bereits aus TV-Serien wie etwa "Charmed" ein alter Hut, doch so kauzig und thrashig bin ich von einer Umsetzung des Themas, die filmisch sichtlich um die nötige Ernsthaftigkeit bemüht ist, sie aber aufgrund unfreiwilliger Komik nicht umsetzen kann, nur selten unterhalten worden. Der Held rennt den ganzen Film mit einem Gesicht rum, das sich erfolgreich jeglichen mimischen Entgleisungen verweigert, was mir ein ums andere Mal ein breites Grinsen auf meine zartrosanen Wangen zaubert. Ernsthaftigkeit ist also Trumpf. Na denn!
Die Geschichte ist eigentlich schnell erzählt. Menschen und Dämonen leben friedlich miteinander, bis zu dem Zeitpunkt, als die Höllenwesen entdecken, dass die ehemaligen Brüder gar nicht mal so schlecht schmecken. Der Schwertkämpfer Kibakichi (Ryuuji Harada) gerät eines Tages aus Versehen in den Kampf zwischen Mensch und Monster. Doch auch der geheimnisvolle Heilsbringer trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Bei Vollmond verwandelt er sich in einen Werwolf.
Starke Story, die ich jedem Trashbegeisterten vehement ans Herz lege. Die Effekte sind so geil billig, dass ich mich unweigerlich an eine Troma-Produktion erinnert fühle. Die Monsterfressen sind aus billigstem Gummi, unfähig, Grauen zu erzeugen. Eher schallendes Gelächter, aber mit einer gehörigen Portion Kultfaktor und Spaß. Bei den Splattereffekten sieht die Sache genauso aus. Troma lässt grüßen, während sich der Film lebenssaftrot und "Angriff der Killertomaten"-like seinen Weg ins Zwerchfell bahnt.
B-Movie ist in diesem Zuge vielleicht ein wenig hochgegriffen. E-Movie passt da schon besser, auch wenn ich dem Film einen hohen Unterhaltungswert nicht absprechen will. Es kommt halt drauf an, was man sich von dem Streifen verspricht. Wenn man mit einer Horde Kumpels irgendwo in einer dumpfstinkenden Hüttung hockt und sich abwechselnd mit Bier, Äppler und Blutwurz die Hirnsoße in Richtung Analpforte schießt, dürfte "Kibakichi" genau den richtigen Unterhaltungswert bieten, der dieses Vorhaben exzellent unterstützt.
Das Bild geht eigentlich in Ordnung, auch wenn der Film recht dunkel und gelblastig abgelichtet wurde. Ich denke aber, dass dies eher ein stilistisches Mittel des Regisseurs ist, was nicht zu stark ins Gewicht fallen sollte. Der Dolby-Digital-5.1-Ton bumst allerdings ordentlich und glänzt durch astreine Transparenz. Extras sucht man bis auf ein zehnminütiges Interview mit dem Regisseur sowie vier unterschiedliche Trailer zum Film vergeblich.
"Kibakichi - Der Dämonenkrieger" ist schwanzgeil! Zwanghaft um Ernsthaftigkeit bemüht, letztendlich aber in einem Feuersturm an Zwerchfellattacken untergegangen. Trashfans an die Front! Holt euch diesen Streifen, er ist es absolut wert. Ernsthafte Cineasten sollten lieber Musik hören.
- Redakteur:
- Alex Straka