Jackie Chan - Der Superfighter
- Regie:
- Jackie Chan
- Jahr:
- 1983
- Genre:
- Action
- Land:
- Hongkong
- Originaltitel:
- 'A' gai waak
1 Review(s)
03.11.2005 | 08:13Als "Der Superfighter" damals in die Kinos kam, war Jackie Chan bereits in aller Munde und wurde zu Recht als der etwas humorvollere Nachfolger von Bruce Lee akzeptiert. Kurz zuvor hatte Chan sich auch daran gemacht, seine Filme dem amerikanischen Publikum schmackhaft zu machen, blieb aber zunächst einmal vom Erfolg 'verschont'. Seine Rückkehr nach Hongkong führte schließlich dazu, dass Chan noch härter an sich und seinen Stunts arbeitete, und bei "Der Superfighter" kann man das Ergebnis der harten Arbeit auch erstmals sehen.
Story:
Die Matrosen der Küstenwache sind zwar ein eingeschworener Haufen, nehmen ihren Job aber nicht allzu ernst. Ihre Aufgabe, die verfeindeten Piraten zu bekämpfen, wird immer hoffnungsloser, und weil das Corps mittlerweile nur noch unnötige Kosten aufwirft, beschließt man, das ganze Regiment aufzulösen.
Einer der Matrosen, der junge Jackie, möchte sich damit aber nicht zufrieden geben. Er möchte weiterhin die Bedrohung durch die Piraten abwenden und kann schließlich auch den obersten Polizeibeamten von seinem Vorhaben zu überzeugen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Jagd nach den Verbrechern und hauen dabei alles kurz und klein, was sich ihnen in den Weg stellt - mit Erfolg:
Jackies Truppe deckt einen geheimen Waffenschmuggel auf und kommt ihrem Ziel schon ein ganzes Stück näher. Jetzt gilt es nur noch, den Feind direkt vor Ort aufzusuchen, weshalb sich Jackie und seine Mannen direkt in die Höhle der Piraten begeben, um die dort festgehaltenen Geiseln zu befeien. Natürlich ist dies aber nicht so einfach, und in einem harten Fight klärt sich schließlich das Schicksal der Geiseln, der Piraten und das von Jackie.
Bewertung:
"Der Superfighter" ist ein klassischer 'Jackie Chan'. Ein Name, ein Trademark! Wer mit dieser simplen Beschreibung nichts anfangen kann, dem sei gesagt, dass dieser Film alles hat, was die typischen Filme dieses Schauspielers, der hier auch Regie führte, ausmacht: massig Kampfszenen mit tollen Martial-Arts und unkonventionellen Prügelmethoden, haufenweise eigenwillige (und oftmals alberne) Gags und eine ziemlich einfach gestrickte Handlung, die manchmal auch nur als Rahmen für die eigentliche Chan-Action dient.
Anfangs befürchtet man zwar noch, dass die übertrieben albernen Sprüche überhand nehmen, doch da sich die Action mehr und mehr in den Vordergrund spielt, relativiert sich dieses Bild wieder sehr schnell.
Mit laufender Spielzeit entwickelt sich so ein wirklich sehenswerter und lustiger Streifen, dessen Stunts zur damaligen Zeit schon eine Augenweide waren und es auch heute noch sind. Ich will jetzt nicht von revolutionären Aktionen sprechen, aber Jackie Chan als Meister seines Faches hatte bereits 1983 ein sehr gutes Verständnis davon, wie man auf einem angemessenen Niveau knallharte Action mit humorvoller Ausstrahlung kombiniert.
Die DVD-Version bietet den Film zum ersten Mal in ungeschnittener Version, und gerade hier stellen sich mir dann aber einige Fragen: Was zum Teufel hat die zuständigen Leute damals dazu bewogen, bestimmte Szenen herauszuschneiden? Die Schlägerei in der Hafenbar, eine der Schlüsselszenen in "Der Superfighter", ist hier zum ersten Mal für den deutschen Zuschauer zu sehen. Wurden diese Szenen lediglich wegen der in Choreographie entstandenen Fights herausgeschnitten, dann kann man mal wieder nur den Kopf hinsichtlich der Engstirnigkeit so mancher Personen schütteln. Die Folge dessen ist nämlich jetzt, dass diese Passagen - und es sind leider so einige - lediglich mit kantonesischem Originalton dargeboten und deutschen Untertiteln unterlegt werden. Das hat zwar kurze Zeit seinen Charme, ist aber auf die Dauer nervig, zumal die Untertitel immer sehr schnell wieder vom Bild verschwinden. Dafür muss man aber wieder den Hut vor der übrigen Synchronisation ziehen. Wie so oft kommt der Witz der asiatischen Tonausgabe hier sehr gut herüber, speziell was die Hauptfigur Jackie anbelangt. Bis auf die Sache mit den damals entfernten Stellen gibt es also wenig zu meckern. Im Gegenteil; "Der Superfighter" ist ein wirklich guter Chan-Film mit vielen tollen und lustigen Szenen und einem Hauptdarsteller in Höchstform.
Höchstform - das gilt leider nicht für die Aufarbeitung der DVD. Weder Bild noch Ton können überzeugen. Ersteres ist nicht nur stellenweise leicht verschwommen, sondern nervt auch immer wieder mit minimalen Aussetzern, seien es nun Kratzer oder kurzzeitiges Flimmern. Ein paar Mal geht das ja in Ordnung, aber auf Dauer wird das wirklich anstrengend.
Der Ton hingegen ist in der Dolby-Variante nur ohne Bass zu genießen. Entweder setzt der Subwoofer an der falschen Stelle ein und bringt die Action nicht treffend zur Geltung, oder aber er stört mit einigen undefinierbaren Geräuschen, die mit erhöhter Lautstärke den Filmgenuss marklich beeinträchtigen. Dass sich dennoch einiges beim Ton seit der Originalfassung getan hat, merkt man im direkten Vergleich zwischen Mono- und Digital-Sound. Trotzdem, das Optimum hat man hier bei weitem nicht erreicht.
Die Bonus-Sektion ist ebenfalls sehr spärlich bestückt. Die wenigen Trailer zu genrefremden Filmen hätte man sich dann auch schenken können; hier hätten Bilder von den Aufnahmen und den Stunt-Dreharbeiten weitaus mehr interessiert, was ja eigentlich für alle Filme von Chan gilt, schließlich dreht der Kerl ja den Großteil seiner waghalsigen Aktionen selbst.
Nun ja, ein starker Film bleibt ein starker Film, aber es ist schade, dass die Rahmenbedingungen von "Der Superfighter" nicht ganz so optimal sind. Fans der Materie sollte das aber keinesfalls davon abhalten, sich diesem Thema mal ausführlicher zu widmen - denn wie gesagt, ein starker Film bleibt ein starker Film ...
- Redakteur:
- Björn Backes