Kibakichi 2
- Regie:
- Haraguchi Tomoo
- Jahr:
- 2003
- Genre:
- Fantasy
- Land:
- Japan
- Originaltitel:
- Bakko Yokaiden: Kibakichi 2
1 Review(s)
01.05.2006 | 20:11Wer nach dem ersten Teil von "Kibakichi" immer noch nicht geng von den trashigen Kämpfen des seltsamen Dämonenkriegers hat, darf aufatmen, denn jetzt ist auch der zweite Teil offiziell als DVD erhältlich. Und siehe da; im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger hat "Kibakichi 2" ganz klar die Nase vorn. Ob dies allerdings bei einem Film, der trotzdem noch sowas von mies ist, eine Bedeutung hat, steht auf einem anderen Blatt ...
Story
Ein wahnsinniger Schwertkämpfer namens Sakuramaru läuft ziellos durchs Land und metzelt alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Auch Kibakichi läuft ihm eines Tages vors Schwert und wird in einer brutalen Schlacht schwer verletzt, überlebt aber als bisher Einziger die Attacke des feindlichen Kriegers. In einem nahe gelegenen Dorf findet Kibakichi in der hübschen Maru einen Menschen, bei dem er sich geborgen fühlt und lernt, sein Dasein als Mischung aus Mensch und Tier zu akzeptieren. Doch wirkliche Ruhe kann Maru dem verwundeten Krieger nicht spenden, denn noch während Kibakichi sich von den Strapazen des Kampfes erholt, taucht der Dämon Dogan-Sama auf und ist davon besessen, die Welt zu erobern.
Meine Meinung
Auf dem DVD-Rücken wird der zweite Teil der "Kibakichi"-Saga als großbudgierte Effektschlacht angekündigt, kann diesem Status aber nicht in einer Sekunde des anderthalbstündigen Films gerecht werden. Vielleicht hat man das Budget ja dafür verwendet, sich in den Drehpausen mit Hochprozentigem ordentlich vollzudröhnen, was übrigens auch die völlig bekloppten Erscheinungsweisen der Hauptdarsteller erklären würde, bei denen man sich gar nicht vorstellen kann, dass sie ihre Rolle ohne den Einfluss von Drogen gespielt haben.
Zumindest kann "Kibakichi 2" mit einer logischen Handlung aufwarten, die jedoch von den peinlichen, immer mal wieder eingeflochtenen Gefühlsmomenten wieder ab adsurdum geführt wird. Die wirkliche Lachnummer sind indes die verschiedenen Schurken bzw. ihr Auftreten innerhalb der Story. Den dämlich herumtrottenden Bösewicht Sakuramaru kann man bereits in der eröffnenden Szenen nicht ernst nehmen. Bei dem Affengebrüll, mit dem der Kerl auf seine Gegner einprügelt, würde man heute über die Unterbringung auf einer geschlossenen Station in der Psychiatrie nachdenken. Ganz zu schweigen davon, wenn er anfängt in den wenigen Dialogen mit reichlich Stumpfsinn zu nerven. Übertroffen wird das Ganze noch durch die lächerliche Darstellung des finsteren Dämons, der wie eine Mischung aus Black-Metal-Musiker und dem Imperator von "Star Wars" aussieht und wirklich so - mit Verlaub - beschissen eingefangen wurde, dass es schon fast wieder cool ist.
Davon mal abgesehen ist "Kibakichi 2" aber auch in den einzelnen Handlungsebenen mit Platitüden nur so vollgestopft. Da versucht Sakuramaru tatsächlich mit seiner Partnerin einen philosophischen Dialog zu führen, über den man einfch nur lachen kann. Unfreiwillige Comedy en masse! Aber auch die ach so mysteriösen Aussagen von Kibakichi lassen sich irgendwo zwischen Klischee-Gelaber und müdem heroischem Schwachsinn einordnen.
Gebt mir dreißig Bier, zehn Gramm Koks und ein paar Freaks als Gesellschaft für eine weitere Runde "Kibakichi" - vielleicht kann ich das Ganze dann etwas ernster nehmen. Vorher aber bin ich nicht gewillt, ein einziges gutes Wort an dieses schwachsinnige Trash-Spektakel zu vergeuden.
- Redakteur:
- Björn Backes