Bloodsuckers
- Regie:
- Matthew Hastings
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
1 Review(s)
20.05.2006 | 08:40Wenn ich im Supermarkt durch das 'Ab 18'-Regal wühle, treffe ich oft auf abschreckend billige Horror-Cover wie das von "Bloodsuckers". Und eigentlich frage ich mich jedes Mal, wer auf derartige B-Ware steht, geschweige denn Geld dafür ausgibt. Glücklicherweise kann man aber nicht alle diese Filme über einen Kamm scheren und als Ausschussware bezeichnen. Einige überraschende Ausnahmen gibt es nämlich immer wieder, auch wenn die Cover nach wie vor - man verzeihe mir diese Ausdrucksweise - ziemlich scheiße aussehen. Ein Beispiel dafür: "Bloodsuckers"...
Story
Im Jahr 2205 hat die Menschheit das Gros der eigenen Ressourcen aufgebraucht. Jedoch ist man inzwischen in den Weiten des Weltalls auf der Suche nach Ersatzstoffen fündig geworden und hat ein ziemlich umfangreiches Vertriebsnetz aufgebaut, um die erforderlichen Rohstoffe aus anderen Welten zu importieren. Einen elementaren Haken hat die Sache aber: Es gibt noch andere Lebensformen auf den fremden Planeten und die mögen es gar nicht, wenn man ihren Frieden stört. Und dass es sich dabei um Vampire handelt, macht die Situation noch prikärer. Die Crew der Heironymus bekommt dies am eigenen Leib zu spüren und kämpft seit einiger Zeit gegen die höllischen Ausgeburten. Solange die Bezahlung stimmt, nimmt die eigensinnige Söldnertruppe jeden Auftrag an, der ihnen vorgelegt wird. Nach einer größeren Krise findet sich die Besatzung schließlich ein weiteres Mal zusammen, um die Vampire auf einem Bergbau-Planeten auszurotten. Doch dieses Mal kommen ihnen die blutsaugenden Aliens zuvor...
Meine Meinung
Zu Beginn bedient der Film so ziemlich alle Klischees, die man von einer billigen Produktion aus der zweiten Reihe erwartet. Splatter, Splatter und nochmals Splatter. Hier wird geschlachtet und gerödelt, dass es schon nicht mehr schön ist, und nicht selten bekommt man den Eindruck, als hätte sich Regisseur Matthew Hastings die "Blade"-Trilogie in den letzten Monaten immer wieder mal reingezogen. In Sachen Blut und Hackfleisch steht "Bloodsuckers" den unzensierten Fassungen des Mianstream-Splatters jedenfalls in nichts nach.
Nach und nach entwickelt sich dann aber zu meinem persönlichen Erstaunen eine sehr gute, mehrspurige Story, in der es nicht mehr nur um die Schlachten gegen die vampirischen Gegner geht. Die Söldner haben nämlich auch mit persönlichen Schicksalen zu kämpfen und sind sich untereinander (wie es sich für eine typische Söldnereinheit auch gehört) auch nicht immer grün. Dies alles wird von Mr. Hastings sehr schön in ein nicht zu futuristisches Science-Fiction-Konzept eingebettet und mit einigen sehr überraschenden Breaks unterlegt, die das Blatt der Storyline immer wieder in neue Richtungen wenden. Und wenn man nach dem anfänglichen Gemetzel dann auch wieder heiß auf ein packendes, reißerisches Blutbad-Finale wird, ist das schon sehr positiv und bedeutet gleichzeitig auch, dass man den vielen blutigen Kämpfen und Schusswechseln nicht überdrüssig wird - wobei die schweren Geschütze der Vampirtöter eine nicht unwesentliche Rolle spielen...
Zusätzlich muss man berücksichtigen, dass es sich bei "Bloodsuckers" lediglich um eine TV-Produktion handelt und nicht etwa um einen Kinofilm. Dementsprechend handelt es sich bei den Akteuren auch nur um LaienschauspielerInnen (abgesehen von Michael Ironside), denen man ihren Status allerdings nicht anmerkt. Trotz des brutalen Inhalts sind die Dialoge zudem keinesfalls gehaltsarm und wirken auch immer ernsthaft - was ja auch nicht immer selbstverständlich ist. Alles in allem also beide Daumen hoch für Regie, Schauspieler, Story und die ganzen auf höchstem Niveau angesiedelten Effekte.
In Sachen Aufarbeitung sammelt "Bloodsuckers" sogar noch weitere Bonuspunkte. Das Bild ist superscharf und erzielt besonders in den düsteren Szenen Spitzenwerte - ebenso wie der Sound, bei dem die Surround-Anlage niemals zur Ruhe kommt, bei sehr ausgewogenem Klang und feinster Untermalung der wuchtigen Ballereien aber auch vollkommen überzeugende Ergebnisse erzielt.
Fazit
Man darf diesen Film auf keinen Fall unterschätzen, auch wenn Cover und Inhaltsangabe nicht wirklich viel versprechen. "Bloodsuckers" kann der vergleichbaren "Blade"-Trilogie letztendlich dann auch nicht das Wasser reichen, sollte deren Fans aber eigentlich komplett begeistern. Schließlich wird hier auch bis zum Exzess (wenn auch mit einigen größeren Unterbrechungen) gemetzelt, und dies auf immerzu auf höchst annehmbaren Niveau. Für eine TV-Produktion aus diesem Genre ist "Bloodsuckers" indes sogar richtig klasse geworden. B-Ware sieht jedenfalls gänzlich anders aus...
- Redakteur:
- Björn Backes