Tears Of The Black Tiger
- Regie:
- Wisit Sasanatieng
- Jahr:
- 2000
- Genre:
- Action
- Land:
- Thailand
- Originaltitel:
- Fah talai jone
1 Review(s)
09.06.2006 | 10:17Story
Rumpoey ist zwar die Tochter des mächtigen Gouverneurs, in ihrem bisherigen Leben aber gar nicht glücklich. Es ist die Liebe, die ihr zu schaffen macht und von ihrem Vater nicht geduldet wird. Rumpoey hat sich nämlich in den Bauersjungen Dam verliebt und plant, diesen später zu ehelichen, was ihr die Standesunterschiede und ihr herrschsüchtiger Vater allerdings strengstens untersagen. ALs dann plötzlich Dams Vater grausam ermordet wird, denkt der junge Kerl aber erst mal nicht mehr an Heirat; er möchte die furchtbare Tat rächen und schließt sich hierzu einer gefürchteten Gang an. Unter der Führung seines Chefs Fai wird er zum gefürchteten 'Outlaw Black Tiger'. Geplagt von dem Willen zur Selbstjustiz zieht er durch die Lande, während seine Geliebte in einem Pavillon beinahe hoffnungslos auf ihn wartet. Erst als Black Tiger in Erfahrung bringt, dass Rumpoey dem Polizisten Captain Kumjorn versprochen wurde und ausgerechnet dieser ihm im nächsten Duell gegenübersteht, beginnt er für seine Liebe zu kämpfen. Doch dazu muss er erst einmal seine eigene Bande von einem Angriff auf die geplante Hochzeitsfeier abhalten...
Meine Meinung
Was zur Hölle ist das? Ein asiatischer Western? Ein Film über den Krieg in den Südstaaten? Ein üppiges Bollywood-Spektakel? Ein Militärfilm aus der Kolonialzeit? Oder doch einfach nur der pure Kitsch?
"Tears Of The Black Tiger" wurde wegen seiner Extravaganz in Cannes noch groß gefeiert, kann mich persönlich jedoch wegen seiner vollkommen überladenen Art der Darstellungen absolut nicht überzeugen. Es wirkt so, als würde Regisseur Wisit Sasanatieng es lediglich darauf anlegen, mit extra viel Kitsch und noch mehr Klischees auf sich aufmerksam zu machen. Mithilfe dieses verqueren Genremischmaschs ist ihm dies ja auch irgendwie geglückt, jedoch keinesfalls in wirklich gelungenem Maße. Die Rahmenhandlung um die Liebesgeschichte zwischen Dam und Rumpoey ist ja noch ganz nett, wenngleich auch hier schon zahlreiche Parallelen zu anderen, besseren Produktionen zu erkennen sind. Aber die Art und Weise, wie diese Handlung nach außen getragen wird, ist schlichtweg indiskutabel. Bunte Farben in allen Ehren, aber das schon fast im Pop-Art-Stil 'verzierte' Bild raubt einem schon mal schnell den letzten Nerv - insbesondere, wenn die Story inhaltlich nicht viel eentgegenzusetzen hat. Und so ist "Tears Of The Black Tiger" letztendlich auch nur schwer zu genießen oder besser gesagt zu konsumieren. Alibi-Kampfszenen, eine billige Romanze, wahrlos zusammengewürfelte Elemente aus allen möglichen Kinowelten und meist laienhaft auftretende Schauspieler; die Kritikpunkte nehmen kein Ende und vermeiden somit auch jeglichen Ansatz eines freudigen Lächelns. Es sei denn, man liebt die Ironie. Vielleicht liegt ja auch die Kunst darin, einen Streifen mit all diesen quietschigen Farben vollzukleistern und handlungstechnisch stattdessen die Handbremse zu ziehen. In diesem Falle lasse ich mich gerne als Banause entlarven. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass dem so ist.
Zur Aufarbeitung kann ich jetzt nicht viele Worte verlieren. Das Bild ist zwar gut, aber die Farben wirklich superanstrengend. Der Ton ist jedoch wirklich gut, das kann ich jetzt nicht leugnen, denn die zahlreichen Effekte werden durchaus passend unterlegt. Im Bonusmenü findet man dann den vielleicht wichtigsten Teil dieser DVD, nämlich das Making Of. Hier wird ein kurzer Blick hinter die Kulissen geworfen, zum eigenen Schutze aber keine Details über die verwendeten Drogen verraten. Denn mal ganz ehrlich: Wenn hier keine berauschenden Mittelchen im Umlauf waren, dann sollte man in Thailand umgehend Smog-Alarm läuten. Irgendetwas ist hier nämlich faul...
Wie auch immer, ich kann's drehen und wenden wie ich will, der Film packt mich einfach nicht. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber meinen trifft "Tears Of The Black Tiger" definitiv nicht. Ich möchte jetzt sicher niemanden davon abhalten, sich selber ein Bild zu verschaffen, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine solch verrückte Produktion einem wirklich Spaß bereiten kann. Es sei denn... nun, die Drogen...
- Redakteur:
- Björn Backes