Was geschah mit Harold Smith?
- Regie:
- Peter Hewitt
- Jahr:
- 1999
- Genre:
- Komödie
- Land:
- England
- Originaltitel:
- Whatever Happened to Harold Smith?
1 Review(s)
13.06.2006 | 12:52Inhalt
Es ist 1977. Der achtzehnjährige Vince Smith ist ein besessener Discogänger. Doch plötzlich steht seine Welt auf dem Kopf: Vince hat sich in eine Punkerin verliebt, nicht ahnend, dass es sich um Arbeitskollegin Joanna handelt. Sein Vater Harold verbringt derweil den Lebensabend vor dem Fernseher. Frau und Nachbarn ignorieren ihn, bis er zur Weihnachtszeit seine telekinetischen Fähigkeiten vorführt. Schlagartig steht Harold und seine Familie im Rampenlicht der Öffentlichkeit...
Kritik
Die von Ben Steiner geschriebene und von Peter Hewitt, der das Publikum schon 1991 mit "Bill & Ted's Verrückte Reise in die Zukunft" zum Lachen brachte sowie 2004 die "Garfield"-Verfilmung inszenierte, verfilmte Geschichte rund um die Familie Smith zeigt erneut sein Talent für Komödien. Schnell lernt man die Charaktere kennen und findet sich in der Welt der englischen Vorstadt zurecht. Auch bietet der Plot für jeden etwas: eine Beziehungs- und Liebesgeschichte, etwas Außergewöhnliches und Faszinierendes für die Sciencefictionfans und jede Menge Gags für jedermann. Genutzt wird hier nicht der typische englische Humor, sondern ein eigener Stil, der die Handlungsstränge geschickt in einem Märchen zu verbinden weiß. Witze und komödiantische Einlagen kommen zwar nicht im Minutentakt, können jedoch dem Handlungsstrang eine gewisse Würze verleihen, so dass die Geschichte eigentlich ohne größere Durststrecken erzählt wird. Genutzt wird sowohl Wort- als auch Bildwitz, so dass stellenweise einfach laut gelacht werden muss.
Auch die Liebesgeschichte um Vince Smith, gespielt von Michael Legge, und seiner Arbeitskollegin alias bekennende Punkerin Joanna Robinson (Laura Fraser) wirkt selten kitschig. Zwar schwächelt die Storyline hier etwas, zeigt aber keine gröberen Anschlussfehler. Gelungen ist hier die Verknüpfung zur Familie Robinson, die ihre eigene Geschichte zu erzählen weiß.
Zusammengehalten werden die einzelnen Handlungsstränge durch die Geschichte um Harold Smith, dessen telekinetischen Fähigkeiten Fluch und Segen für alle Charaktere sind und maßgeblich deren Handeln beeinflussen. Die abwechslungsreichen Charaktere wissen den Geist der 70er gut zu vermitteln, unterstützt von gelungenen Kulissen, einem sehr guten Score (Harry Gregson-Williams) der eine gute Abwechslung aus Klassik und elektronischen Sounds bietet, und einen sehr vielfältigen Soundtrack mit Liedern von The Clash, Sex Pistols und den Bee Gees.
DVD
Die DVD bietet neben dem Film, der leider nicht im original Filmformat von 1.85:1, sondern in Vollbild 4:3 Platz auf der DVD gefunden hat, Trailer, Biografien und eine 'Hinter den Kulissen'-Dokumentation. Neben einer englischen und deutschen 2.0 Tonspur enthält die DVD auch eine deutsche 5.1 Tonspur. Diese ist jedoch sehr Center-lastig und nutzt die restlichen Boxen nur für die Filmmusik; hier überzeugt jedoch eine gute Mischung und ein klarer Sound, der auch den Subwoofer gut und passend nutzt.
Fazit
Sowohl die Geschichte als auch die Charaktere und Musik machen den Film zu einer gelungenen Komödie. Der Charme der 70-er verleiht der Komödie etwas Märchenhaftes, so dass auch die außergewöhnliche Geschichte um Harold Smith nicht zu abstrakt wirkt. Die abwechslungsreiche Musikmischung aus Punk, Disco und Klassik untermalt das Ganze, so dass einem gelungenen Fernsehabend nichts im Wege steht.
- Redakteur:
- Tim Büning