Batman Begins
- Regie:
- Christopher Nolan
- Jahr:
- 2005
- Genre:
- Action
- Land:
- USA
1 Review(s)
08.06.2005 | 07:04Was bei "Star Wars" geklappt hat könnte auch im Falle von Batman klappen: Man beschreibt, wie alles angefangen hat! Was jedoch bei Star Wars in die Hose ging (sorry, aber keiner der drei neuen Teile kommt auch nur annähernd an die alten heran, auch wenn tricktechnisch richtig geklotzt wurde), hat bei "Batman Begins" überzeugend geklappt. Nach Michael Keaton, Val Kilmer und der absoluten Fehlbesetzung George Clooney, hat nun Christian Bale, der den meisten von "American Psycho", "Equilibrium" und "Herrschaft des Feuers" bekannt sein sollte, die Ehre, ins Fledermauskostüm zu hüpfen. Doch auch, was die Nebenrollen angeht, wurde nicht gekleckert, sondern richtig geklotzt! Neben Michael Caine geben sich noch Liam Neeson, Rutger Hauer, Morgan Freeman und Gary Oldman die Ehre, um nur einige Namen zu nennen.
Was die Story angeht, so beschreibt "Batman Begins" die Anfänge und wie´s zur Wandlung kam. Dies geht einher mit einem traumatischen Kindheitserlebnis, als der kleine Bruce Wayne in ein Loch nahe des Anwesens stürzt und unzählige Fledermäuse ihn umschwirren. Seitdem hat er eine Heidenangst vor Fledermäusen, weshalb indirekt auch seine Eltern sterben müssen. Zumindest hat er ein Leben lang Schuldgefühle, denn mitten in einer Theateraufführung hat Bruce eines seiner Fledermaus-Flashbacks und will unbedingt aus dem Stück raus. Kaum sind sie draußen, werden sie auch schon von einem bewaffneten Mann ausgeraubt, dem die Sache aber zu heikel wird und der sowohl den Vater als auch die Mutter an Ort und Stelle erschießt. Da seine Eltern gemeinnützig im Rahmen von "Wayne Enterprises" tätig waren, er aber nicht weiß, wie er das Erbe fortführen soll, entschließt er sich, Gotham City den Rücken zu kehren. Dabei taucht er tief in die Unterwelt ein und landet letzten Endes in einem Gefängnis in Bhutan. Dort lernt er den geheimnissvollen Ducard (Liam Neeson) kennen, der ein Gefährte von Ra´s al Ghul (Ken Watanabe) ist, dem Führer der Selbjustiz-Organisation namens Schattenliga. Dort wird er in unterschiedlichen Kampfstilen ausgebildet, doch spätestens als Bruce (Christian Bale) nicht nach ihrer Pfeife tanzen will, verlässt er den Ort, um in Gotham-City "aufzuräumen".
Wayne Enterprises wird mittlerweile von Richard Earle (Rutger Hauer) geleitet, der mehr den Börsengang des Unternehmens als die menschenfreundlichen Geschäftsideale des Vaters im Visier hat. Desweiteren trifft er auf seine Freundin aus den Kindertagen, Rachel Dawes (Katie Holmes), die als Assistentin des Staatsanwalts eine Niederlage nach der anderen einstecken muss, da Carmine Falcone (Tom Wilkinson) das Rechtssystem mit ordentlich Bakschisch unterwandert. Mit Hilfe seines treuen Butlers Alfred (Michael Caine) und des Wissenschaftlers Lucius Fox (Morgan Freeman) kreiert Bruce sein Alter Ego: Batman! Ferner steht ihm mit Detective Jim Gordon (Gary Oldman) noch ein getreuer Cop zur Seite, der bestechungstechnisch mit einer reinen Weste glänzen kann.
Als ob das nicht genug wäre, entwirft Crane (Cillian Murphy) ein Angst-Toxin, mit dem er die Urängste seiner Patienten aktivieren kann. Dieses Toxin nutzt die Schattenliga, um Gotham-City seinem Untergang zu weihen.
Kann Bruce Wayne alleine gegen diese Übermacht ankämpfen oder wird die Schattenliga mit ihrem Vorhaben durchkommen?
Was sofort auffällt: Die Stimmung ist sehr düster und ich wage mal zu behaupten, dass Christopher Nolan, der u.a. "Memento" und "Insomnia" gedreht hat, der düsterste Batman geglückt ist. Christian Bales Verkörperung des Batman ist genauso passend wie sein Kostüm. Er geht förmlich in der Rolle auf und man kann wahrlich den inneren Konflikt, die Ängste und die letztendliche Verwandlung sehr gut beobachten. Die weiteren Darsteller als "Sidekicks" zu bezeichnen, ist in diesem Fall deutlich untertrieben. Mir persönlich hat am besten Liam Neeson als Ducard gefallen. Vor allem, wenn man um die Rollenauswahl von Mr. Neeson weiß, der normalerweise die "Guten" darstellt, ist es doch schön zu sehen, dass er auch dunkle Wesenszüge glaubhaft transportieren kann. Über Michael Caine und Morgan Freeman noch große Worte zu verlieren, hieße Handkäs ohne Musik zu bestellen. Auch Katie Holmes und Gary Oldman, die den positiven Pol in dem Film darstellen, wissen zu überzeugen und bilden den "Lichtblick" in der düsteren Stadt. Als weiteres Schmankerl sei noch erwähnt, dass niemand geringeres als Hans Zimmer die Filmmusik zu diesem Meisterwerk beigesteuert hat.
Fazit: Als Batman-Fan gibt es keine Ausrede! Wer von vermeintlichen Blockbustern wie dem aktuellen "Star Wars" enttäuscht war, erlebt hier 140 Minuten Popcorn-Kino im wahrsten Sinne des Wortes! Oder wie hat´s Christian Bale ausgedrückt, als er das Batmobil persönlich steuern durfte: "Beim Fahren kommt man sich vor, als ob OZZY OSBOURNE einem ins Ohr schreit – echt abgedreht!" Vielleicht schrie ihm OZZY ins Ohr: "Crazy, but that's how it goes ...". (aus: 'Crazy Train', "Blizzard Of Ozz", 1980)
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- Redakteur:
- Tolga Karabagli