Blade II
- Regie:
- Guillermo del Toro
- Jahr:
- 2002
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA/Tschechien
1 Review(s)
27.12.2004 | 07:32Horror-Action-Kino der rasanten und ziemlich blutigen Sorte - kein Film für 16-Jährige! Die Spezialeffekte (Puppen, CGI) sind äußerst realistisch - aber dafür ist Regisseur Guillermo del Toro ja Spezialist. Wurde in Teil 1 noch ziemlich viel gequasselt und erklärt, so verfällt die Fortsetzung ins genaue Gegenteil: 99 Prozent Action und Kampf, der kümmerliche Rest an Story ist im Grunde unwichtig.
Filminfos
Originaltitel: Blade II: Bloodhunt, 2002, DVD: 07.11.2002
Produktion: USA/Tschechien; Peter Frankfurt/W. Snipes
FSK: 18 Jahre
Länge: ca. 117 Minuten inkl. Abspann
Regisseur: Guillermo del Toro
Drehbuch: David S. Goyer
Musik: Marco Beltrami
Darsteller: Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Thomas Kretschmann, Ron Perlman u. a.
Handlung
Das Blut in den Adern des Comic-Helden 'Blade' ist halb menschlicher, halb vampirischer Natur, denn seine Mutter wurde vor seiner Geburt von einem Vampir angefallen. Das verleiht Blade (Snipes) einzigartige Fähigkeiten, die ihm den Beinamen 'Daywalker' verschafft haben: Er kann im Sonnenlicht existieren, sobald er sich ein Serum gespritzt hat, verfügt also über die Stärke der Vampire, jedoch nicht über ihre Schwächen. (Man wundert sich aber doch, wovon er sich eigentlich ernährt, denn im Gegensatz zu allen anderen "Spezies" sieht man ihn nie essen.)
Blade hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt von den verhassten Vampiren zu säubern. Doch in "Blade 2" wird er von seinem erklärten Erzfeind Damaskinos (Kretschmann), dem Herrscher der Vampire, um Hilfe gebeten. Eine neue Spezies von Blutsaugern sei aufgetaucht: die so genannten Reaper. Diese saugen nicht nur normalen Menschen, sondern selbst Vampiren das Blut aus. Ihr Biss infiziert beide gleichermaßen, so dass die Opfer wiederum zu Reapern werden.
Um die Reaper zu bekämpfen, muss Blade sich mit einer Spezialeinheit normaler Vampire verbünden, dem so genannten 'Bloodpack'. Darunter befindet sich mit der schönen Nyssa auch die Tochter Damaskinos', die seit zwei Jahren für diese Aufgabe trainiert hat. Der Anführer des Bloodpack, Reinhardt (Perlman), scheint eigene verborgene Pläne zu haben, als es hart auf hart kommt.
Doch auch Blades totgeglaubter Mentor und Waffenmeister Whistler (Kristofferson) taucht wieder auf. Daneben hilft ihm anscheinend auch der junge Scud, dem Whistler aber herzlich wenig traut. Völlig zu Recht, wie sich herausstellt. Er ist ein Damaskinos-Agent.
Als sich die Reaper rasend schnell vermehren, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, und in einem 'sicheren Haus' und einem unterirdischen Abwassersystem kommt es zu frühzeitigen Konfrontationen. Doch der wahre Showdown folgt im Heim des Fürsten der Vampire. Verrat folgt auf Verrat, und Blade hat einiges zu durchleiden, bevor er triumphieren kann.
Die DVD
Technische Infos
Bildformat: 1:1.85 (16:9)
Tonformate: Dolby Digital 5.1EX
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Extras:
Neben Informationen über die Schauspieler und die wichtigsten Filmmacher (Regisseur, Produzent, Prod. Design usw.) besteht das Zusatzmaterial aus einem 83 Minuten langen Making-of.
Dieses umfasst mehrere, aneinander gehängte Featurettes, die sich mit der Entstehungsgeschichte des Films und der Figur des 'Blade' befassen sowie mehr über Kostüme, Produktionsdesign, Musik und die Stuntchoreografie verraten. Regisseur Guillermo del Toro ("Mimic") erzählt, wie er sich detailliert mit der Analyse des 1. Blade-Films beschäftigte, bevor er sich ans Werk machte, seine eigene Auffassung von Blade umzusetzen.
Mein Eindruck
Wesley Snipes zieht mal wieder voll seine Kampfkunstnummer durch - dieser Teil der Blade-Saga ist weitaus tempo- und actionreicher als der wortreiche und etwas selbstverliebte erste Teil. Es gibt nur eine Handvoll Schauplätze, die aber werden von den Kameras in allen Blickwinkeln und Fahrten bis ins Letzte ausgenutzt.
Die Story ist geradlinig, einfach zu verstehen und im Grunde nicht so wahnsinnig wichtig. Hauptsache, es fliegen kämpfende Körper durch die Luft. Die Stunts wurden gleich von zwei Meistern der Kunst ausgezeichnet choreografiert. Zwar sollen laut Regisseur wenig Drähte eingesetzt worden sein - deren Zeit sei seit "Matrix" und "Tiger & Drache" vorüber - doch die Körper machen immer noch Fünf-Meter-Sprünge, als seien sie aus Papier gemacht.
Die Spezialeffekte setzen zum Teil ferngesteuerte Puppen und Modelle ein, besonders für die Reapers. Für gröbere Effekte wurden Computer (CGI) eingesetzt, aber nicht immer realistisch. Einmal sieht man Blade und seinen Widersacher wie Flummis durch die Kulissen sausen - etwas unrealistisch.
Die Musik ist eine Kombination aus Heavy Metal, Hiphop, Techno und klassischer Filmvertonung à la Jerry Goldsmith - Komponist Beltrami ist dessen Schüler. Die Wirkung der Musik ist selten aufdringlich, sondern unterstreichend. Es gibt auch ein paar extra dafür aufgenomme Stücke - wahrscheinlich machen die sich gut auf der Soundtrack-CD.
Unterm Strich
Wer sich eineinhalb flotte Action-Stunden verschaffen möchte, ist hier genau richtig. Alle anderen, die sich Gedanken um Schauspielkunst, eine tiefgründige Story oder gar eine inhaltliche Aussage machen, sollten um diesen Film einen Bogen machen.
Die DVD ist für ein Produkt der Kategorie Horror-Action erstaunlich gut ausgestattet und produziert. Gut finde ich, dass die Featurettes zu einem zusammenhängenden Making-of aneinandergehängt wurden (man kann sie auch einzeln anwählen). Das erspart das Quälen der Fernbedienung. Das einzige schwache Feature, das ich denn auch übersprungen habe, ist das über die Musikkomposition.
Die letzte Zeile im Abspann beunruhigt den Zuschauer ungemein: "No real reapers were hurt during the making of this film."
Webseite: http://www.blade2-derfilm.de
- Redakteur:
- Michael Matzer