Dead Birds - Im Haus der Grauens
- Regie:
- Alex Turner
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Horror
- Land:
- USA
- Originaltitel:
- Dead Birds
1 Review(s)
08.05.2005 | 08:35Hätte Bandit William (Henry Thomas) an diesem unglückseligen Sommertag in Alabama zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs bloß nicht diesen kleinen Jungen erschossen. Doch William musste ja ausgerechnet mit seiner fünfköpfigen Banditenbande die Bank des Kaffs Fairhope ausplündern und dort ein blutiges Gemetzel anrichten - wenn sie es nicht getan hätten, wären sie sicherlich nicht auf ihrer Flucht zu jenem verlassenen Haus mitten in einem verlotterten Maisfeld gekommen, das die Kulisse für "Dead Birds - Im Haus des Grauens" bildet. Denn über dem Anwesen - "Hollister-Farm" genannt - braut sich nicht nur ein Gewitter zusammen, nein, vor ihm rennen auch merkwürdig aussehende Mutantenschweine ohne Haut herum. Trotzdem beschließen die Strolche um William, die Nacht in dem Haus zu verbringen und erst am nächsten Tag weiterzureiten. Ein wenig Ärger in der Gruppe gibt es auch, besonders der schwarze Ex-Sklave Todd (Isaiah Washington) bekommt immer wieder rassistische Anfeindungen von Gruppen-Grobian Clyde (Michael Shannon) zu hören. Zu allem Überfluss entdeckt die Bande in dem merkwürdigen Haus noch ein Buch, in dem ausführlich verschiedene Zauberformeln beschrieben werden. Fußspuren kommen dazu, Stimmen hallen durch die Zimmer. Und plötzlich ist noch der dicke Joseph (Mark Boone Junior) weg. Wenig später wird Todd sagen: "Es gibt Dinge, die sind schrecklicher als der Tod."
So weit, so bekannt. "Dead Birds - Im Haus des Grauens" ist einer jener Horrorfilme, wie es sie zu Hunderten gibt: ein Haus, Leute darin, Nacht, Geister, Horror. Der Film von Regisseur Alex Turner spielt dabei zur Abwechslung einmal in der Vergangenheit, sonst unterscheidet er sich aber wenig von Filmen wie "Amityville Horror". Allerdings ist der Streifen im Gegensatz zu solchen Genreklassikern eben nur Durchschnittskost. Zu den Nerv-Punkten zählt vor allem das chronische Dauer-Gewabere irgendwelcher verstellten Cellos, die auch spielen, wenn überhaupt nix passiert und so künstlich für Grusel sorgen sollen. Die Story kommt dagegen glücklicherweise ohne große Logikfehler aus und besitzt ein durchaus cooles Ende. Ebenfalls nett sind die Kameraeinstellungen in dem verwinkelten Gebäude, die leider nur nicht immer sofort ins Auge fallen, weil der Film generell zu dunkel inszeniert ist - nichts gegen ein wenig beklemmende Schwärze, aber irgendwann ist einfach zu wenig zu erkennen. So bleibt aber wenigstens verborgen, dass die Darsteller nicht die absoluten Meister ihres Fachs sind und oft ein wenig zu übertrieben erschrecken. Dennoch besitzt "Deadbirds - Haus des Grauens" durchaus seine schauderhaften Momente und ist selbst für Menschen mit schwachem Magen geeignet, da das Blut nur in überschaubaren Mengen spritzt. Wenn es also noch Bedarf an nettem Horror-Gegrusel für zwischendurch gibt, dann ist die durchschnittlich bestückte DVD "Dead Birds - Im Haus des Grauens" sicher keine schlechte Wahl - aber eben auch nicht die wahre Offenbarung für Zähneklapper-Freaks.
- Redakteur:
- Henri Kramer