Dragonball - The Movie 1: Die Legende von Shenlong
- Regie:
- Daisuke Nishio
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
14.10.2006 | 10:37Irgendwo da draussen gibt es einen Keller. Dieser Keller ist düster, mit stickiger Luft, und früher kam kaum jemand hier vorbei, doch mittlerweile zählt dieser Keller zu den meistfrequentierten Orten dieser Welt. Denn in diesem Keller ist etwas, dass sich mittlerweile für viel Geld verkaufen lässt: Kistenweise Special-Edition-Material.
Viele kommen hier mittlerweile vorbei, um alte Originalversionen mit Dingen aus dieser Fundgrube aufzupeppen und neu auf den Markt zu werfen: Plattenlabels, Buchverlage und Filmstudios.
Die Verantwortlichen hinter der Erfolgsserie Dragonball waren neuerdings auch in diesem Keller, und das, was sie da rausgeholt haben, um es in die ersten Folgen der Serie zu mischen, damit diese nochmal als DVD verkauft werden, ist reine Folter für die Fans.
Aber erstmal zur Story: Die junge Bulma sucht den Planeten nach den Dragonballs ab. Jene Dragonballs rufen, wenn man alle sieben Stück beisammen hat und die richtige Beschwörungsformel spricht, den Drachen Shenlong herbei, der dem Beschwörer dann mal eben fix einen Wunsch erfüllt, damit er in Ruhe weiterpennen kann. Bulma stößt während ihrer Suche auf den etwas merkwürdigen Jungen Son-Goku, der einen solchen Dragonball sein Eigen nennt, und zudem einen Affenschwanz hinter sich herschleppt. Dieser Wicht sieht auf jeden Fall gar nicht ein, warum er seinen Dragonball Bulma überlassen sollte, und so ziehen die beiden halt zusammen los, um herauszufinden, wo die restlichen Exemplare versteckt sind. Auf die gleiche Idee ist der König Gurumes gekommen, der, ähnlich wie König Theoden aus Mittelerde, an zu wenig Durchsetzungskraft gegenüber seinen Beratern leidet und schlussendlich nichts anderes als eine Marionette ihrer Machtgelüste ist. Im Laufe der Geschichte kommt es zu krassen Auseinandersetzungen zwischen dem Duo Bulma/Son-Goku und den Schergen des Königs, um die Ehre den Drachen herbeirufen zu können, und ein Showdown lässt bei 50 Minuten Spielzeit natürlich auch nicht lange auf sich warten.
Soweit, so gut, das dürfte den meisten Leuten auch noch bekannt vorkommen, jedoch unterscheidet sich die DVD-Version zu den TV-Folgen nicht unbedingt im positiven Sinne, die Stimmen sind neu synchronisiert und klingen total deplaziert. Und wenn man davon absieht, dass der neue Schnitt schon für genug Verwirrung gesorgt hat, bringen ein paar vollkommen neue Figuren noch mehr Stoff in die Story, den man nicht versteht. Nun, natürlich ist das alles verständlich, aber wir reden hier von einer Kinderserie, und die Kleinen dürften wohl so einige Probleme haben, den plötzlichen Wechseln und Perspektiven zu folgen. Da ändert auch der Usus nichts, für die Filme generell andere Storylines zu benutzen als für die TV-Serie - ein Mischmasch aus beidem sollte trotzdem logisch nachzuvollziehen sein.
Schade eigentlich, das im TV-gezeigte Original überzeugte durch einen kindlichen Witz und der Tatsache, dass man als Dragonball-Z-Fan erkennen konnte, wie die Serie seines Herzens eigentlich angefangen hat und vor allem wie Toriyama seine Entwicklung als Kopf der Serie begann, doch diese DVD-Version ist zu entstellt, um den Aha-Effekt auch nur ansatzweise zu wiederholen, leider.
- Redakteur:
- Michael Kulueke