Dragonball Z- Die Todeszone Des Garlic Jr.
- Regie:
- Akira Toriyama
- Jahr:
- 2004
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
02.08.2004 | 10:24Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Dragonball und Dragonball Z?
Ganz einfach. In der Otto-Normal-Dragonball-Serie kann man einem Jungen namens Son Goku dabei zusehen, wie er langsam aufwächst, seine Kämpfernatur entdeckt, und zudem einige Kräfte entwickelt, von denen Normalsterbliche nur träumen können. Dazu kommen Gegner, die in etwa dergleichen Altersgruppe entsprechen wie Son Goku, einem alternden (aber immergeilen) Lehrmeister, und natürlich Son Goku's mysteriöse Herkunft vom Planeten der Saiyajin. Gezeichnet ist das ganze in anspruchsloser ziemlich matter Art und Weise, die Figuren sind das einzige was ein wenig detailliert dargestellt ist, die Hintergründe lassen zu wünschen übrig. Die Kämpfe zwischen den Charakteren bestehen größtenteils noch aus Faustkämpfen, Energiestrahlen sind in der Minderzahl, da zu kräftezehrend. Die Story hält sich übrigens dezent auf einem kinderverträglichen Niveau, wenige Charaktere, wenig Handlung, und ein wenig Action.
Dragonball Z ist hingegen den alternden Fans angepasst. Es tauchen mehr Charaktere auf, die Jungs haben schön weiter trainiert, sind älter geworden (Son Goku hat nun selber einen Sohn namens Son Gohan, und setzt seine Prioritäten zum Verdruss seiner Frau Kiki eindeutig auf das Training als Saiyjin), neue Freunde, neue Feinde und vor allem der Beginn einer der größten Zerstörungsorgien der Zeichentrickgeschichte.
Dragonball Z ist sozusagen die coole Fortsetzung von Dragonball-Normal.
Die erste Filmauskopplung der Serie nennt sich "Die Todeszone des Garlic Jr.". Nicht wundern, Macher Akira Toriyama hat einen seltsamen Sinn für Namen. So heisst der Bösewicht Garlic Jr. (Knoblauch Junior), seine Handlanger mit den noch annehmbaren Namen Nikki, Ginger und Sansho haben seltsame Spezialmanöver namens "Ingwerstäbchen", "Halsbonbon" und "Fischfilet" drauf.
Garlic Jr. ist der Sohn des verbannten Garlic und steht ganz auf Linie mit dem bösen Ansinnen seines Vaters. Um die Welt zu beherrschen, die düsteren Heerscharen seines Vaters wiederzuerwecken und ewiges Leben zu erlangen, braucht er die sieben Dragonballs, um mit ihnen den Drachen Shen-Long zu beschwören. Dieser Drache erfüllt jedem, der es schafft, die sieben Dragonballs zu beschaffen (welche immerhin auf der ganzen Welt verstreut liegen) einen Wunsch.
Garlic Jr. schafft es auch direkt und ohne Umschweife, die sieben Dragonballs zu sammeln (etwas wofür Son Goku und Co. normalerweise mehrere Folgen brauchten), wobei er dann auch gleich passenderweise Son Goku's Sohn mitgehen lässt, um diesen auszubilden. Das erweist sich recht schnell als Fehler, denn Son Goku taucht plus Kumpel Kuririn auf um den Bösewichten zu zeigen, wo der Hammer hängt. Gesellschaft bekommen sie dort vom bisherigen Erzfeind Piccolo, der schlechten Häfte von Gott (der Gott der Welt ist grünhäutig, kommt vom Planeten Namec und musste seine böse Hälfte abstoßen, um den Posten des Gottes zu bekommen), und Gott selber, welcher noch eine Rechnung mit dem Sprössling von Garlic Sen. zu begleichen hat. Viele Bösewichte, viele Gutewichte und mittendrin der junge Son Gohan. In der darauf folgenden Rauferei erledigen Piccolo und Son Goku die Schergen von Garlic Jr., während Gott übelst verdroschen wird. Als dann der Endkampf mit Garlic Jr. beginnt, sehen selbst Son Goku und Piccolo gegen den unsterblichen Kampfzwerg ziemlich mau aus, doch Rettung naht von einer völlig unerwarteten Stelle.
Eigentlich ist der Film gar kein Film, sondern einfach nur eine Folge die man entweder zu senden vergessen hat oder die nicht in die Serie passte, da das ganze ja nur ein halbstündiges Intermezzo mit Garlic Jr. ist, und ansonsten keinerlei Relevanz zur Serienstory hat.
Für beinharte Dragonball-Fans natürlich ein Muss, da dieses Stück in der TV-Historie noch fehlt, für etwas distanziertere Zuschauer ein interessantes Stück Dragonball, welches vor allem die Entwicklung des Machers Akira Toriyama offen legt. Hinaus aus der kindlichen Welt von Dragonball, in der Kämpfe immer noch per Faust ausgetragen werden und flache und infantile Dialoge und Rahmenhandlung auf der Tagesordnung standen, hinein in die bereits erwachsenere Welt von Dragonball Z, in der die Kämpfe schon etwas drastischer ausgetragen werden, auch mal ein ganzes Haus zu Bruch geht und in der viel mehr Liebe ins Detail investiert wird. So sind Figuren und Hintergründe viel sorgsamer gezeichnet als in der Vorgängerstaffel, die Dialoge sind sinniger, wenn auch noch nicht immer so anspruchsvoll, wie man sich eine Kinderserie, die auch Erwachsenen gefallen kann, wünschen mag. Zwar noch nicht ganz auf der Höhe der späteren "Dragonball Z"-Folgen, in denen es richtig schön zur Sache geht, aber auf dem Weg zur Besserung.
Die DVD ist recht spartanisch ausgerüstet, mit der göttlichen Originalsprachausgabe (wie bei fast jedem Anime sei hier Japanisch mit deutschen Untertiteln empfohlen, auch wenn die deutsche Sprachausgabe hier mit mehr Sorgfalt verfolgt wurde als bei anderen Titeln). Zudem wartet die DVD mit einer Fan-Synchro auf, bei der sich ein paar Fans an der Synchronisation des Mini-Films (30 Minuten, ebenso schnell zu Ende wie er angefangen hat) versucht haben.
Für Fans sicherlich ein Muss, und für das "Dragonball Z"-Universum ein weiterer Schritt in Richtung technischer und filmischer Perfektion.
- Redakteur:
- Michael Kulueke