FLCL Vol.2
- Regie:
- Kazuya Tsurumaki
- Jahr:
- 2000
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Japan
1 Review(s)
22.06.2006 | 09:45Inhalt
Episode 3: "Marquis de Carbas"
Naotas Schulfreundin Eri hat zu Hause enorme Schwierigkeiten mit ihren Eltern, die sich mehr als kindisch benehmen. Um sich von diesem Stress ein wenig abzulenken, mimt sie im Schultheater eine Katze namens Puss-in-Boots, welche gleichzeitig die Hauptfigur in der bald anstehenden Aufführung sein wird. Ausgerechnet Naota wächst derweil ein Horn, das treffenderweise an Katzenohren erinnert. Sein Interesse für das Theater wurde dadurch aber nicht geweckt; er soll zwar eigentlich ebenfalls einen Part übernehmen, lehnt das Stück aber wegen des zu albernen Inhalts ab. Der genervte Naota und die zerstreute Eri überlegen, ihren Alltag zurückzulassen und einfach zu verschwinden. Doch dann taucht Haruko plötzlich auf und stellt wieder alles auf den Kopf…
Episode 4: “Full Swing“
Als das Baseball-Team aus Mabase eine recht deutliche Niederlage gegen das Team von Haruko einstecken muss, ist Naota völlig frustriert. Seitdem sein Bruder in die USA abgewandert ist, befindet sich die Mannschaft in einem total desolaten Zustand und kann kaum noch gewinnen. Doch dann tritt Kanchi auf den Plan, der von Naotas Großvater für das Team von Mabase entdeckt wird. Er wird sofort in die Mannschaft aufgenommen und stärkt bei den Spieler auch das Selbstvertrauen. Naota beschäftigen derweil aber schon wieder andere Dinge. Haruko treibt ein seltsames Spiel, und erst als der zwielichtige Amarao auftaucht, glaubt Naota, die Mission seines Gegners zu durchschauen.
Meine Meinung
Zunächst einmal möchte ich mein Bedauern darüber ausdrücken, dass Vol.2 dieser ziemlich durchgeknallten Anime-Serie aus nur zwei Episoden besteht, denn somit ist der Spaß nach genau 60 Minuten auch schon wieder vorbei. Andererseits soll dies aber auch heißen, dass man von den Geschichten um Naota nur noch schwerlich fortkommt, sobald einen die sehr, sehr eigenwilligen Charaktere und der noch eigenwilligere Plot der Episoden einmal überzeugt haben. Zunächst ist es ja gar nicht mal so leicht, sich mit dem manchmal etwas albern abgedrehten Stoff anzufreunden, denn abgesehen vom coolen Naota und der etwas chaotischen Eri sind die Figuren nicht immer wirklich sympathisch, in erster Linie weil ihre aufdringliche Art einen schon mal schnell aus der Fassung bringen kann. Doch dies legt sich mit der Zeit und wird als elementarer Teil der Serie anerkannt, ähnlich wie bei Vol.1, bei der schon ähnliche ’Vergehen’ festgestellt wurden. Bei gefundener Akzeptanz entwickelt sich “FLCL“ dann auch ziemlich flott zu einer sehr spaßigen, witzigen Reihe, deren Humor man zwar erst einmal gewachsen sein muss, welcher aber wiederum im Anime-Fansektor sicherlich prompt auf Gegenliebe stoßen wird. Kritiker mögen gegebenenfalls noch streiten, ob die Balance zwischen Albernheit und tatsächlichem Witz adäquat umschifft wurde, jedoch ist dies meiner Meinung nach sehr gut gelungen – auch wenn man definitiv ein kleines bisschen Zeit benötigt, um ’reinzukommen’. Andererseits macht dies den eigenen Charakter der Serie aus und prägt auch maßgeblich den Stil des Regisseurs. Insofern: keine berechtigte Kritik an der Wortwahl und den simplen Witzen.
Hinsichtlich der Storyline der beiden Folgen sehe ich ebenfalls keine Schwierigkeiten. “FLCL“ ist keine sonderlich komplexe Serie und kann auch quasi mit jeder Episode für sich stehen. Es ist im Prinzip kurzweilige Unterhaltung auf einem nie unterschrittenen hochklassigen Niveau, vervollständigt von schönen Zeichnungen und tollen, sehr individuellen Charakteren. Und weil wirklich gute Serien mit einem bestimmten Comedy-Anteil in der Anime-Sparte sehr rar gesät sind (über Geschmäcker lässt sich diesbezüglich nämlich gerne auch streiten), steigt der Wert von “FLCL“ direkt noch einmal, so dass ich für Vol.2 trotz des ziemlich geringen quantitativen Umfangs eine klare Empfehlung aussprechen möchte.
- Redakteur:
- Björn Backes